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Mittwoch, 5. März 2008

Teppich - hurra!

Seit ich 1988 als Schulleiter an die Geschwister-Scholl-Schule kam, begleitet mich dieses Thema: Der Teppich in der Aula! Er war 1967 im größten Raum der Schule gelegt und von ungezählten kleinen und großen Füßen betreten worden. Nicht nur von SchülerInnen, sondern auch von Sportlern, Kulturbeflissenen, Tänzern, Musikern usw. usw. Schließlich ist es ein Anliegen der Schule, die Räumlichkeiten allen Menschen in Klarenthal zu öffnen.
Und so lag der Teppich Jahr über Jahr, veränderte seine Farbe ins Dunkle, bekam schon einzelne Runzeln und Falten, wurde stellenweise dünner und bot so mancher Milbe ein stattliches Auskommen. Irgendwann, dachte man dann, hat auch die gutwilligste Heimtextilie seine Schuldigkeit getan, und für den Schulleiter wird die Fürsorgepflicht überaus drängend. Gibt es doch viele klene und große Menschen, die an Allergien leiden und sich mit den hygienischen Bedingungen nicht abfinden wollen.
Zahlreiche Eingaben beim Schulträger blieben erfolglos, selbst das Gesundheitsamt fand die Argumentation der Schulleitung stichhaltiger.
Und heute geschah das Wunder: Ein Handwerker besuchte mich mitten im Sportunterricht und fragte unvermittelt, ob ein Teppichboden oder ein Linoleum verlegt werden solle. Wie - was - wo? Fassungslosigkeit und stummes Erstaunen auf Seiten der Schulleitung. Sollte es wirklich wahr sein, dass ein so verdientes Ausstattungsstück nach 41 Jahren seinen Abschied einläutete?
Ja --- (Becker-Faust nach oben!).
Und wem verdanken wir das?? Einer rührigen Schuldezernentin Scholz, einem wohlwollenden Ortsbeirat und einem fürsorglichen Sachbearbeiter im Schulamt, der den gleichen Namen trägt wie Goethes Wirkungsstätte.

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