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Dienstag, 4. März 2008

Klarenthal wächst

Für das Schuljahr 2008/2009 wurden bisher 133 (!) Kinder angemeldet - ein nie gekannter Zuwachs, der uns alle überrascht. Gegenwärtig müssten wir 5 neue Klassen aufmache, was zu Problemen mit dem Personal und den schulischen Räumen führen würde.

Heute wurde ein interessanter Bericht im Wiesbadener Kurier veröffentlich, den wir zur Diskussion widergeben möchten:


Familien kehren der Innenstadt den Rücken

Wiesbaden gewinnt an Haushalten mit Kindern/Sauerland und Klarenthal beliebt/In jeder zweiten Wohnung lebt ein Single


Vom 04.03.2008, Patrick Körber

WIESBADEN Die Landeshauptstadt gewinnt an Familien mit Kindern. Das ergibt eine aktuelle Studie des Amts für Statistik und Wahlen. Insgesamt machen Familien mit minderjährigen Kindern ein Viertel der Wiesbadener Haushalte aus.

Von 1998 bis 2006 sind rund 500 Haushalte mit Kindern hinzugekommen. Es sind also mehr zu- als weggezogen. Allerdings - das zeigt die Studie auch -, kehren immer mehr Familien der Innenstadt den Rücken. Besonders auffällig sei der "Familienschwund" in den Bereichen Bleichstraße, Luxemburgplatz, Bergkirchenviertel, Adolfsallee und im Zentrum. Über die Gründe kann Britta Dollinger, Leiterin des Amts für Statistik, nur Vermutungen anstellen, denn zu den Motiven für einen Umzug, gibt es keine Untersuchung. Aber Dollinger nimmt an, dass es von den Umweltbedingungen abhängt. Eine Rolle spiele sicherlich der Verkehr in der Innenstadt und das Fehlen naher Grünflächen. Während einige Stadtgebiete an Familien mit Kindern verlieren, gewinnen andere hinzu. Bevorzugte Ziele sind die Stadtteile Dotzheim, Sauerland, Klarenthal, Europaviertel, Kastel, Bierstadt und Schierstein. Hier könnten auch dortige Neubaugebiete eine Rolle für die Zuzüge spielen, so Dollinger.

Auch wenn Wiesbaden langsam an Familien mit Kindern zulegt, sei der Rückschluss nicht möglich, dass Wiesbaden besonders familienfreundlich ist, so Dollinger. Über die Motive der Familien sagen die reinen Zahlen nichts aus. Jedoch ist denkbar, dass viele Familien eine größere Nähe zum Arbeitsplatz bevorzugen und Vorteile in der städtischen Infrastruktur sehen - etwa im öffentlichen Nahverkehr oder bei Kinderbetreuungsangeboten.

Das Amt für Statistik und Wahlen hat auch die Verflechtung mit dem Umland untersucht. Und hier fällt auf, dass Wiesbaden nur zum Teil Familien mit Kindern vom Umland gewinnt. Die Untersuchung stellt in den Jahren von 1998 bis 2006 eine "Art Ost-West-Gefälle" fest. Sprich: Wiesbaden verliert Haushalte mit Kindern an westlich gelegene Gemeinden, an den Rheingau-Taunus-Kreis. Im untersuchten Zeitraum lag der Saldo bei 300 Abwanderungen. Auch an die Gebiete Mainz Bingen, Alzey-Worms und den Rhein-Lahn-Kreis gibt die hessische Landeshauptstadt Einwohner mit Kindern ab. Dagegen ziehen mehr Haushalte von Mainz, Groß-Gerau, Limburg-Weilburg, dem Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis sowie Frankfurt zu als weg.

Große Standorttreue

Was Familien in der Landeshauptstadt auch auszeichnet, ist ihre "Standorttreue", so das Amt für Statistik. Diese Gruppe zieht weniger um als etwa Ein-Personen-Haushalte. Es gibt einige Stadtteile, die besonders "treue" Bewohner haben, die, wenn sie umziehen, im selben Stadtteil bleiben. Vor allem Kostheim, Breckenheim, Delkenheim, Naurod, Sonnenberg und Kloppenheim können zunehmend erfolgreich die Haushalte mit Kindern halten.

In den acht untersuchten Jahren haben rund 200000 Haushalte ihren Wohnstandort gewechselt - und das, obwohl Wiesbaden insgesamt nur 140000 Haushalte zählt. Am mobilsten sind übrigens die Ein-Personen-Haushalte. Mit einem Anteil von 61,2 Prozent an allen Umzügen ist hier die größte Fluktuation zu verzeichnen. Auch von Ausländern geführte Haushalte sind sehr mobil. In fast der Hälfte (45,5 Prozent) aller Wiesbadener Haushalte lebt nur eine Person. Es ist auch die Gruppe, die in Wiesbaden am stärksten wächst. Und gerade Singles zieht es in die Innenstadtbereiche, die Familien eher verlassen.

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