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Donnerstag, 13. September 2007

Aus dem Ortsbeirat Klarenthal

Skepsis über Campus-Pläne von Missions-Verein

Evim will Räume für mehr als 500 Schüler bauen / Arbeiten am Spielplatz Goerdelerstraße beginnen im Oktober

Vom 13.09.2007

pü. Das Projekt "Campus Klarenthal" des Evangelischen Vereins für Innere Mission (Evim) sorgt für einiges Stirnrunzeln beim Klarenthaler Ortsbeirat: Auf dem Grundstück der ehemaligen Hessischen Gartenbauakademie soll bis zum Schuljahr 2015/2016

Ortsbeirat Klarenthal ein Schulgelände für mehr als 500 Kinder entstehen. In der jüngsten Ortsbeiratssitzung stellten Mitglieder des Evim-Vorstandes ihre Pläne erstmals den Bürgervertretern vor.

Seit Beginn des neuen Schuljahres wird auf dem Grundstück bereits eine Ganztagsbetreuung für 25 Kindergartenkinder angeboten. Im Laufe der Jahre sollen immer mehr Klassenstufen entstehen, bis der Campus vom Kinderhort bis zum Abitur alle Möglichkeiten bietet. Der Ortsbeirat fühlt sich bei diesem Projekt komplett übergangen. "Es gibt hier für uns nichts mehr zu entscheiden", so Ortsvorsteher Gunther Ludwig (SPD). Der Vorsitzende moniert, dass "die Planung bereits so weit fortgeschritten ist, bevor wir Kenntnis davon bekommen haben" und beruft sich auf die Hessische Gemeindeordnung. In dieser sei festgelegt, dass der Ortsbeirat zuerst informiert werden müsse.

Jetzt steht Evim bereits kurz vor der Auftragsvergabe an einen Architekten, die zuständigen Fachämter sind ebenfalls schon kontaktiert und mit den bisherigen Plänen einverstanden. Die Aussage von Evim-Vorstandsmitglied Jörg Wiegand, er habe nicht mit leeren Händen zum Ortsbeirat kommen wollen und es handle sich zum jetzigen Zeitpunkt lediglich um eine Auslotung der Möglichkeiten, konnte die Bürgervertreter nicht besänftigen. Stefan Rausch-Böhm, Sachgebietsleiter im Stadtplanungsamt, findet das Vorgehen von Evim dagegen "clever, denn es wurden zwei Schritte gleichzeitig gemacht".

Viele Fragen müssen noch durch aktualisierte Gutachten geklärt werden. Unter anderem sorgt sich der Ortsbeirat um die Frischluftzufuhr in den Stadtkern. Dies hat der Architekt bereits in seinem Bebauungsvorschlag berücksichtigt, denn "wir wissen, dass die neuen Gebäude nicht höher sein dürfen als die jetzigen", so Wiegand. Außerdem sollen die bereits vorhandenen Bauten erhalten bleiben. Die neuen Gebäude sollen stehen, wo jetzt noch Gewächshäuser stehen. Die Fraktionen wollen jetzt die ausstehenden Gutachten abwarten und hoffen auf eine bessere Zusammenarbeit in der Zukunft.

Erfreut zeigte sich der Ortsbeirat von den Plänen zur Neugestaltung des Spielplatzes in der Goerdelerstraße. Wie Vertreter des Grünflächenamtes mitteilten, soll der Bau bereits im Oktober beginnen. Vorgesehen sind eine Seilbahn, eine freie Spielfläche, ein ausgedehntes Klettergerüst, sowie ein Baumhaus mit zwei Ebenen. Eine Hecke soll Hundebesitzer und ihre Tieren vom Spielraum fern halten.

Außerdem wird der Magistrat der Stadt Wiesbaden gebeten, die Sperrflächen an den Bushaltestellen der Linien 14 und 19 neu zu kennzeichnen und dem Hausmeister der Carl-von-OssietzkySchule eine Motorsense zur Verfügung zu stellen, damit das Umfeld der Schule in Ordnung gehalten werden kann. Aus dem Verfügungsmitteln des Ortsbeirates bekommt die Geschwister-Scholl-Schule 5000 Euro für einen Verdunkelungsvorhang. Für die Erhaltung der denkmalgeschützten Stuckdecken im Jagdschloss Fasanerie werden 6000 Euro bereitgestellt.

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