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Donnerstag, 2. Juli 2009

Hoffnungen geplatzt

Es ist der Ehrgeiz jeden Schulleiters das neue Schuljahr bereits im alten abzusichern. Die Eltern, das Kollegium, und zu allererst die SchülerInnen wollen doch wissen, wie es für sie nach den Sommerferien weiter geht. Ein frommer Wunsch, der jedes Jahr aufblüht und dann wie ein Souffle in der Zugluft in sich zusammen fällt. Pädagogik ist das eine, Verwaltung das andere.
Wir hatten mit großem Aufwand die neuen fünf ersten Klassen zusammen gestellt. Daran waren viele Menschen beteiligt, die alle dem gemeinsamen Anspruch folgten, die besten Bedingungen für unsere Kleinen zu schaffen.
Jetzt brachte eine lappidare Entscheidung einer einzelnen Person das kunstvolle Gebäude zum Einsturz und alles steht auf Anfang. Leider haben sich die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt verschlechtert und es wird immer schwerer, geeignete KollegInnen zu finden.
Da ist es kein Trost, dass es vielen Schulleiter-KollegInnen ähnlich geht und sie den Erwartungen der Eltern nicht nachkommen können. Eigentlich ist die Personalgewinnung Aufgabe der Staatlichen Schulämter, aber die befinden sich in ähnlichen Schwierigkeiten, weil die Politik Forderungen stellt, aber keine ausreichenden Ressourchen bereit stellt.
Ich verkürze hier bewußt, um zusätzlicher Arbeitsbelastung auszuweichen, die immer dann entsteht, wenn man als Schulleiter offen über Mängel spricht. Schon oft wurde ich in unbefriedigende und Kraft kostenede Berichtsschleifen gezwungen.
Es wäre schon eine große Hilfe, wenn man (oder auch Frau) zu ehrlichen Aussagen über das Machbare käme: Wir haben nur so viel zu verteilen, mehr geht nicht! Aber es werden leider immer Hoffnungen geweckt, die dann nicht erfüllbar sind. Oder - was noch betrüblicher ist - man weist die Verantwortung auf nachgeordnete Bildungseinrichtungen zurück, die dann den Mangel verwalten und sich dafür rechtfertigen müssen.
Zurück zu unseren Problemen: Noch hat nicht jede Klasse im kommenden Schuljahr eine verantwortliche Lehrkraft. Aber in den vergangenen 21 Jahren verantwortlicher Schulleitung ist es immer irgendwie gelungen.

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