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Dienstag, 2. Juni 2009

Verständliche Medizin

Einmal im Monat findet im Wiesbadener Rathaus eine empfehlenswerte Veranstaltung über medizinische Fragestellungen statt, die in verständlicher Weise Informationen aufbereiten.
Im Monat Juni weise ich auf eine besonders wichtiges Thema hin, das allen Eltern empfohlen sei:

Das nächste Gesundheitsforum zum Thema "Leichter Einstieg - schwerer Ausstieg - Chatten, Schlucken, Spielen" findet
am Mittwoch, 17. Juni 2009,
von 17.30 bis 19.30 Uhr,
im Stadtverordnetensitzungssaal des Rathauses

statt.

Das Positive zuerst: der aktuelle Drogenbericht zeigt, dass beim Gebrauch von Rauschmitteln einiges besser geworden ist, so geht der Konsum illegaler Drogen zurück. Laut schrillen die Alarmglocken aber beim Thema Jugendliche und Alkohol. In ist das so genannte "Koma Saufen": Trinken bis zum Umfallen, möglichst viel, möglichst schnell, möglichst billig, man trifft sich nicht nur zum Quatschen, sondern zum vorsätzlichen Besäufnis. Und das möglichst bis zur Bewusstlosigkeit. Mehr als 30 Prozent der Jugendlichen trinken mindestens einmal im Monat fünf oder mehr alkoholische Getränke. 2007 wurden 23.165 Kinder und Jugendliche aufgrund einer Alkoholvergiftung stationär behandelt. Das ist die höchste Zahl seit der Untersuchung im Jahr 2000 und entspricht einer Zunahme um 143 Prozent. Gewonnen hat, wer überlebt: wenn Genuss mit Exzess verwechselt wird, muss etwas ziemlich schief gelaufen sein.
Drogenrisiken bietet auch der "ganz normale" Alltag. Dies zeigt der Anstieg der Computerspiel- und Internetsüchtigen. Als "onlinesüchtig" gelten bereits drei bis sieben Prozent der Internetnutzer, ebenso viele werden als stark gefährdet eingestuft. Betroffen sind besonders Jugendliche: 8,2 Prozent der Jungen und 6,0 Prozent der Mädchen unter 18 Jahren gelten als süchtig.
Doch wann beginnt die reale Suchtgefahr in der virtuellen Welt? Zu den nicht stofflichen Süchten gehört auch die Glücksspielsucht. Ob Lotto, Sportwette, Casinospiel, Geldspielautomaten oder illegales Glücksspiel, bereits rund 72 Prozent der 18 bis 64-jährigen Deutschen haben schon einmal gespielt. Schätzungen gehen von 80.000 bis 400.000 beratungs- und behandlungsbedürftigen Glücksspielern in Deutschland aus.
Wie erfolgreich Präventionsprogramme sein können, zeigt die Nikotinsucht. Rauchten 2001 noch 28 Prozent der zwölf- bis 17-Jährigen, so sank der Anteil 2008 auf 15,4 Prozent. Effektive Prävention muss immer wieder neue Wege gehen, um Jugendlichen zu zeigen, wie ein selbst bestimmtes und suchtfreies Leben möglich ist. Drastische Abschreckung nützt meist nicht viel. Auch bei schon bestehenden Problemen gibt es Hilfen und Chancen für die Betroffenen. So versucht das Projekt FreD (Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten) frühzeitig bei Drogenkonsum einzugreifen, um eine Drogenkarriere zu vermeiden und das Projekt HaLT (Hart am Limit) richtet sich speziell an Jugendliche, um ihnen die Folgen maßlosen Trinkens bewusst zu machen und ihnen einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu vermitteln.
Also "let’s talk about" - zu dieser Veranstaltung laden die Veranstalter besonders Jugendliche, Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrerinnen und Lehrer ein, denn der Kampf gegen die Sucht ist immer ein gemeinsamer.


Programm

• 17.30 Uhr: Begrüßung, Rose-Lore Scholz, Dezernentin für Schule und Gesundheit
• "Frühintervention bei erstauffälligen Drogenabhängigen" - Projekt FreD in Wiesbaden, Sekundärprävention als Aufgabe der Jugend- und Suchthilfe, Markus Müller, Diplom-Sozialpädagoge, Zentrum für Jugendberatung u. Suchthilfe Reingau-Taunus-Kreis
• "Hart am Limit – HaLT in Wiesbaden", ein Netzwerkprojekt stellt sich vor, Sabine Sonnberg, Polizeihauptkommissarin, Jugendkoordinatorin der Polizeidirektion Wiesbaden
• "Vernetzt, verlinkt, verloren - Grundlagen der Computerspiel- und Onlinesucht", Katharina Hellenbart, Diplom-Sozialpädagogin, Suchthilfezentrum Wiesbaden, Fachberatung für Verhaltenssüchte
• "Verspielt? Wenn die Suche nach dem Glück zur Sucht wird...", Thomas Abel, Diplom-Sozialpädagoge, Suchthilfezentrum Wiesbaden, Fachstelle für Pathologisches Glücksspiel
• Moderation: Dr. Helga Frey, Gesundheitsamt Wiesbaden, Kinder- und Jugendärztlicher Dienst


Fragen und Diskussion

Im Anschluss an Vorträge und Diskussion stehen alle Experten für ein Gespräch und persönliche Fragen zur Verfügung.

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