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Dienstag, 28. April 2009

Eine Bitte an die Ministerin

Das Bündnis für die Grundschule diskutierte die "neue" hessische Bildungspolitik. Heute erschien im Kurier eine wichtige Zusammenfassung, die wir Ihnen gerne zur Kenntnis geben.

Henzler soll mehr für Grundschulen tun

28.04.2009 16:36 Uhr - FRANKFURT

Eltern, Lehrer und Fachleute haben Kultusministerin Dorothea Henzler (FDP) aufgefordert, sich stärker für die Grundschulen in Hessen einzusetzen. Im neuen Schuljahr werde sich entgegen der Wahlversprechen nach dem derzeitigen Stand nur sehr wenig ändern, kritisierte das Bündnis „Grundschule stärken – Jetzt, ohne Wenn und Aber!“ am Dienstag in Frankfurt.

„Zwar kündigten alle Parteien kleinere Klassen an – maximal 25 Kinder in den Grundschulklassen -, doch nach der Wahl stellt sich heraus, dass nur die ersten Klassen von dem Versprechen profitieren werden“, bemängelte das Bündnis. „Somit werden in vielen hessischen Grundschulklassen weiterhin bis zu 28 Schüler sitzen.“ In dem Bündnis haben sich die Bildungsgewerkschaft GEW, der Landeselternbeirat und der Grundschulverband Hessen zusammengeschlossen.

Die seit 17 Jahren bestehende Verordnung, nach der zwei zusätzliche Wochenstunden für individuelle Förderung und zusätzliche Angebote vorgesehen seien, werde an den Grundschulen noch immer nicht umgesetzt. „Ganze 13 Minuten pro Woche mehr bekommen die ersten Klassen zugewiesen.“ Dabei habe sich gerade die FDP eine stärkere Förderung der Kinder in den Grundschulen auf die Fahnen geschrieben. Die versprochene 105-prozentige Lehrerzuweisung sei zudem in weite Ferne gerückt.

„Große Hoffnungen wurden enttäuscht. Wir sehen keine Aufbruchstimmung im Kultusministerium und wollen nicht länger mit leeren Wahlversprechungen vertröstet werden“, sagte die Vorsitzende des Landeselternbeirats, Kerstin Geis. „Tagtäglich lesen wir, wofür Milliarden da sind. Für unsere Kinder und Investitionen in gute Bildung sind nicht mal mehr zusätzliche Millionen da.“

Rund 500 Grundschulrektoren – und damit etwa jeder zweite – hatten bereits im August vergangenen Jahres in einem Brief an den damaligen Kultusminister Jürgen Banzer (CDU) darauf hingewiesen, dass sie die Qualität der Grundschulen in Gefahr sehe, da die Aufgaben immer zahlreicher würden. In dem „Brandbrief“ forderten die Schulleiter maximal 25 Kinder pro Klasse, die Zuweisung der zwei Förderstunden sowie trotz sinkender Schülerzahlen keinen Stellenabbau bei den Lehrern. Diese „Minimal-Forderungen“ würden von mehr als 700 Personalräten, zahlreichen Elternvertretern und dem Bündnis „Grundschule stärken“ unterstützt, von der Landesregierung aber noch unterboten.

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