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Freitag, 5. Dezember 2008

Lästige Krabbeltierchen


Mit der kalten Jahreszeit häufen sich die "Überfälle" lästiger Kleinstlebewesen: der Läuse. Keine Einrichtung, in der Menschen zusammen kommen, ist frei davon, so auch in unserer Schule. Und mir klingt so mancher Schreckenschrei unserer Mütter im Ohr, die mit Recht einiges an Arbeit auf sich zukommen sehen.
Heute erschien im WIESBADENER KURIER ein lesens- und beachtenswerter Artikel, den wir zur Kenntnis abdrucken.

Bei Kopfjucken nicht gleich in Panik verfallen
Tipps vom Gesundheitsamt gegen Läuse / Die Tiere sind keine Krankheitsüberträger / Nissen sorgfältig auskämmen
Von Mirja Pütz
WIESBADEN Sie sind winzig klein, furchtbar hungrig und halten Eltern und Erzieher auf Trab - Kopfläuse sind gerade in den kalten Monaten Gesprächsthema an Kindertagesstätten und Schulen. Dass sich die lästigen Tierchen im Herbst besonders gerne ausbreiten, ist jedoch ein Trugschluss, erklärt Dr. Michael Forßbohm, Leiter der Abteilung für Infektionsschutz beim Gesundheitsamt: "Kopfläuse leben temperaturunabhängig auf der Kopfhaut und deshalb gibt es auch keinen saisonalen Verlauf." Und da auf der Kopfhaut immer eine läusefreundliche Temperatur von 38 Grad Celsius herrscht, gehen zu jeder Jahreszeit Meldungen über Läusebefall beim Gesundheitsamt ein. Überall, wo Menschen eng zusammenrücken, haben auch Kopfläuse leichtes Spiel. Da die kleinen Parasiten weder fliegen noch hüpfen können, müssen für eine Übertragung schon direkt die Köpfe zusammen gesteckt werden. Wenn es dann tatsächlich passiert ist und ein Kind mit Läusen aus Kita oder Schule heimkommt, heißt der wichtigste Rat von Michael Forßbohm: "Keine Panik! Kopfläuse sind keine Krankheitsüberträger und gut in den Griff zu bekommen."

Apotheke kann helfen

Der erste Gang sollte Eltern auf jeden Fall in die Apotheke führen. Doch bei der Auswahl eines Produktes ist Vorsicht geboten, "der Markt ist hart umkämpft und einige Anbieter spielen ganz gezielt mit der Angst der Kunden vor Chemie". Bevor sich Eltern ohne Läuseerfahrung also irgendein vielleicht völlig unwirksames oder unverträgliches Produkt kaufen, sollte ein Arzt, Apotheker oder auch das Gesundheitsamt zu Rate gezogen werden. Und eines dürfen Eltern in keinem Fall versäumen - den Beipackzettel gründlich zu lesen, denn "nur korrekt angewendet, kann das Mittel auch wirklich helfen".
Ist der Kopf dann von allen Insekten im krabbelfähigen Alter befreit, geht es den Eiern an den Kragen. Die Nissen sitzen direkt am Haar und müssen mit einem Nissenkamm sorgfältig entfernt werden. Der Experte empfiehlt, das Haar vorher mit einer Pflegespülung anzufeuchten, "dadurch wird das Kämmen erleichtert und in dem feuchten Matsch bleibt alles besser kleben". Für den Fall, dass ein paar Eier diese Prozedur überstanden haben, muss die gesamte Behandlung neun Tage nach der ersten Behandlung wiederholt werden.
Den gesamten Haushalt zu desinfizieren, hält Forßbohm für komplett unnötig: Werden Kämme und Bürsten mit heißem Wasser abgespült, Bettwäsche und Kleidung bei 60 Grad gewaschen und Kuscheltiere für drei Tage in einen verschlossenen Plastiksack gesteckt, hat keine Laus eine Überlebenschance. Die Wahrscheinlichkeit, Kopfläusen außerhalb eines Haarschopfes zu begegnen, sieht der Experte als eher gering an und "nach zwei Tagen ist jede Laus tot".
Sorge bereitet Michael Forßbohm, dass Läusebefall noch immer, völlig zu Unrecht, mit Verwahrlosung in Zusammenhang gebracht wird. "Läusebefall ist aber nichts Ehrenrühriges und hat nichts mit einem verlodderten Haushalt zu tun", sagt der Experte. Fakt ist, dass es den Läusen völlig egal ist, ob sie auf einem täglich gewaschenen oder einem ungepflegten Haupt sitzen. Die kleinen Parasiten haben keine Hygienevorstellungen und das stellt Forßbohm gerne mit der viel zitierten Weisheit klar: "Wer seine Haare täglich wäscht, hat nur besonders saubere Läuse."

Informationen gibt es beim Gesundheitsamt, Abteilung für Infektionsschutz. Telefon: 0611 / 312801, E-Mail an infektionsschutz@wiesbaden.de,

Hinzugefügt werden kann, dass ein Läusebefall kein Grund für einen mehrtägigen Schulverzicht darstellt. Wenn die Läuse -wie beschrieben- wirkungsvoll behandelt wurden, kann das Kind schon am nächsten Tag die Schule besuchen. Ein ärztliches Attest muss nicht vorgelegt werden.

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