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Montag, 18. August 2008

Beeindruckende Veranstaltung

Im Leben jeden Menschens gibt es Momente hoher Stimmigkeit, die sich in einer intensiven Glücksempfindung äußern. So heute bei der Auftaktveranstaltung türkischer AutorInnen im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse, bei der die Türkei Partnerland ist.
So kurz nach den Ferien bedeutete eine solche Veranstaltung eine nicht zu unterschätzende Zusatzbelastung, die aber auf vielen Schultern getragen wurde. Die Vorarbeiten bestimmten die letzten Tage und heute konnten alle Bemühungen zusammen geführt werden.
Wr am Morgen die Pausenhalle betrat, sah sich einer ungewohnten Veränderung gegenüber: Am Sonntag hatten Frau Sapmaz und Frau Schefski-Heidelberg ein türkisches Hochzeitszelt errichtet, in dem zahlreiche dekorative Gegenstände ausgestellt wurden. Teppiche, Stickereien, ein Samowar, eine zauberhafte Wasserpfeife, Möbel, Bilder und vieles andere war dort versammelt und fand staunende Anerkennung.
Auf dem Büfett versammelten sich lecke, wohl riechende Leckereien, die türkische Mütter am Morgen zubereitet wurden.
Als dann die ersten Gäste eintrafen, gab es viele anerkennende Äußerungen: So einen Empfang hatte niemand erwartet.
Das Programm begann mit einem flotten türkischen Tanz der Klasse 4a unter Leitung von Frau Jäger, dem sich ein kleiner Ausschnitt aus dem Kindermusical "Der Regenbogenfisch" der Klasse 3c anschloss. Frau Schefski-Heidelberg hatte zusammen mit Frau Seidelmann die Kulissen gestaltet und auch die Kinder wieder farbenfroh geschminkt und eingekleidet.
Mit diesem Auftakt war das Eis gebrochen und alle Zuschauer, die mit Beispiel nicht geizten, erwartungsvoll gestimmt.
In seiner Ansprache begrüßte die Schulleitung die zahlreichen Gäste und führte einige Gedanken aus:
"Jede Gesellschaft ist daran zu messen, wie sie mit Menschen anderer Kulturen verfährt und ihnen Chancen gesellschaftlicher Teilhabe eröffnet.
Jede Schule daran, ob es ihr gelingt, allen Kindern eine elaborierte Bildungschance sicher zu stellen, aktive Zugänge zu der deutschen Kultur zu ermöglichen und offen zu sein, für die kulturelle Vielfalt der ihr anvertrauten Kinder.

An einem Schulstandort wie diesem, der gekennzeichnet ist durch das Zusammenleben und –lernen von Kindern aus 24 verschiedenen Nationalitäten und Ethnien ist dieser Anspruch eine tägliche Herausforderung, der mit zahlreichen Maßnahmen von Sprachvorlaufskursen, Fördermaßnahmen, Elternschulung und umfassenden kulturellen Angeboten begegnet wird. Unterstützt durch ein engagiertes Kollegium, eine bildungswillige Elternschaft, zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern aus dem Stadtteil und im Verbund mit Einrichtungen in Klarenthal.

Es ist nicht zu verhehlen, dass die personellen und sachlichen Ressourcen nicht immer ausreichend sind und Pädagogik häufig zur Kunst des Möglichen wird.

Heute aber sind wir in besonderer Weise dankbar, finden wir doch in dieser Veranstaltung, die an unserer Schule stattfindet, eine besondere Bestätigung unserer Bemühungen. Wir sind außerordentlich beglückt, dass türkische Autorinnen und Autoren die Schule besuchen, dass der Kultusminister, die Schuldezernentin und Vertreter der Kultusbehörde mit ihrem Erscheinen deutlich machen, wie wichtig ihnen der kulturelle Austausch zwischen der Türkei und Deutschland ist.

Deshalb verbindet sich für mich mit meiner Dankbarkeit über das Zustandekommen der Wunsch, dass aus dieser Begegnung eine Belebung des Austausches zwischen den beiden großen Kulturen ergeben möge".
Die Rede wurde ins Türkische übersetzt mit dem überraschenden Effekt, dass die Rede deutlich länger erschien.
Kultusminister Jürgen Banzer ging in seinem Beitrag auf die Bedeutung des Lesens, des kreativen Prozesses der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen und die Freuden der Unterhaltung und Erfahrenerweiterung ein. Auch stellte er die Anstrengungen des Hessischen Kultusminsiteriums um den kulturellen Austausch mit türkischer Literatur heraus.
Schwerpunkt aber war der lebendige Vortrag der Autorin Mavisel Yener, die die Kinder mit dem Märchen vom roten Sessel, der abgeschoben im Keller einem kleinen Mädchen seine Lebenserfahrungen mitteilt.
Ein sehr lebendiger Vortrag, der anschaulich und lebendig übersetzt wurde. So lachten zuerst die türkischen und dann die deutschen Kinder. Auf unsere kleinen ZuhörerInnen war die Schulleitung besonders stolz, denn sie folgten konzentriert und ausdauernd der langen Ausführung.
Herr Bayan, Vorstandsmitglied der ausrichtenden türkischen Vereins für Migrationshilfe, bedankte sich vor allem bei der Schule und den türkischen Eltern, die ein solch unvergessliches Fest gestaltet hatten.
Mit einem schwungoll und perfekt vorgetragenen Abschlusslied unserer "Pustefixe", der Flötengruppe der Klasse 4b unter Leitung von Frau Jonek - endete die eindrucksvolle Voranstaltung.
Beim anschließenden Imbiss kam es zu zahlreichen erfreulichen Gesprächen zwischen den deutschen und türkischen TeilnehmerInnen.
Alle waren sich einig, dass sich die Schulleitung glücklich schätzen darf, mit solchen Eltern zusammen arbeiten zu können. Diese treffende Einschätzung gab die beglückte Schulleitung an die anwesenden Eltern weiter.

Bilder folgen morgen.

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