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Donnerstag, 19. Juni 2008

Trost den Nichtversetzen

Es kommt trotz aller Fördermaßnahmen auch heute noch vor, dass einige Kinder nicht versetzt werden. Das bedeutet Kränkung, Versagenserfahrung und den Verlust der sozialen Bezugsgruppe für die Betroffenen.
Es ist selbstverständlich, dass wir unsere Kinder und Eltern bei dieser einschneidenden Erfahrung nicht alleine lassen. Eine Vielzahl von pädagogischen Maßnahmen soll dazu beitragen, die Auswirkungen auf das Selbstbewußtsein, das Selbstwertgefühl und die Lernmotivation so gering wie möglich zu halten:
Am wichtigsten dabei ist wohl die gelebte Einstellung, dass eine Nichtversetzung kein Beinbruch ist.
Einige Kinder brauchen einfach mehr Zeit zum Erreichen gesetzter Leistungen als andere, sind aber genauso fleißig und motiviert. Leider ist unser Schulsystem zu wenig flexibel, um die Lernphasen der Lernleistung jedes Kindes anzupassen. Ein ausländisches Kind braucht bei gleichem Lernaufwand eben mehr Zeit, die deutsche Sprache in Wort und Schrift zu lernen und wird gezwungen, ein ganzes Jahr zu wiederholen, wo auch kürzere Zeiträume ausreichen würden.
Es ist ausgewiesenes Ziel der Schule, eine Nichtversetzung zu vermeiden. Dazu wird schon frühzeitig eine individuelle Förderplanung für betroffene Kinder entwickelt, die die Ziele der Förderung, den Zeitraum und die Verantwortung festlegt. Die Förderung ist Aufgabe der Schule, aber auch der Eltern - eine gemeinsame Aufgabe, der sich keiner entziehen darf.
Diese Förderplanung wird auch für die Schüler fortgesetzt, die nach reiflicher Abwägung der Klassenkonferenz nicht versetzt werden. Hier werden die Anstrengungen gleichsam noch verstärkt, um den Bildungsgang zu stabilisieren.
Alle Maßnahmen zielen darauf ab, das Kind nicht allein oder gar für die Schuljahreswiederholung verantwortlich zu machen.
Und letztlich: Ein Wechsel der Klasse wird vorbereitet und kommt nicht überraschend. Die Klassenkonferenz trifft mit Blick auf die Persönlichkeit des Kindes und seines sozialen Umfelds die Entscheidung, welche Lehrerin sich künftig dem Kind annehmen wird. Vorbereitende Begegnungen machen das Kind zudem mit der neuen Lernumgebung bekannt.
Aber: Nehmen Sie Ihr Kind in die Arme, trösten Sie es und lassen es spüren, dass Sie es lieb haben. Wir unterstützen Sie dabei.

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