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Montag, 17. März 2008

Schulmeisterschaft in der Presse

Packende Zweikämpfe, jubelnde Zuschauer und spannende Spiele. Dazu brauchen die Klarenthaler keine Fußball-Bundesliga, sie haben ja ihre Schulmeisterschaft. Die Sporthalle der Geschwister- Scholl-Schule glich zeitweise einem Tollhaus, besonders beim Siebenmeterschießen.

Giovanni Silva lässt sie alle stehen. Geschickt umkurvt der Kapitän der Klasse 4b seine Gegenspieler, nimmt Maß und schießt. Es ist eigentlich ein ungleiches Duell, aber irgendwie sind beide Teams doch auf Augenhöhe. Denn zwischen den Pfosten der 3c steht Djuletta Vassiliadis. Mit Glück und Geschick hält die neunjährige Torfrau ihren Kasten im Halbfinale sauber. Nach 0:0 in der regulären Spielzeit wird über den Finaleinzug im Siebenmeterschießen entschieden. Die ohrenbetäubenden Anfeuerungen von der voll besetzten Tribüne werden immer lauter. Jetzt gilt es. Als Giovanni souverän zum 2:0 verwandelt, scheint alles klar. Inzwischen hütet Philipp das Tor der Drittklässler, wirft die Handschuhe in die Ecke und will nicht mehr. Doch seine Farben wenden das Blatt noch, schaffen gegen die älteren Kicker ein 3:2 und feiern jubelnd den Einzug ins Endspiel.

Doch es ging nicht um gewinnen oder verlieren. 16 Teams aller Grundschulklassen waren vertreten, das faire sportliche Miteinander ist seit 25 Jahren Ziel des Hallenturniers. Der Geschwister-Scholl-Schule spülte das Ereignis zudem über 1000 Euro in die Kasse. "Davon finanzieren wir Arbeitsgemeinschaften, Sprachkurse und Schulhofprogramme", sagt Rektor Friedhelm Canisius. Auch spezielle Talentgruppen gibt es an seiner Schule. Dort werden motorisch begabte Kinder gefördert, das kommt auch den Klarenthaler Fußballern zu Gute. Nur ein Aspekt der fruchtbaren Kooperation zwischen Schule und Verein. 1983 hatten die Verantwortlichen des 1. SC Klarenthal das Turnier aus der Taufe gehoben. Seit 1993 heißt das schulinterne Kräftemessen Peter-Klein-Turnier, als Erinnerung an den früheren Klarenthaler Abteilungsleiter der Fußballsparte und langjährigen Jugendtrainer, der 1992 verstorben war. "Durch das Turnier sind wir in den letzten Jahren natürlich auf talentierte Spieler aufmerksam geworden und konnten einige für unseren Verein begeistern", sagt Jugendleiterin Dagmar Leibrich. Inzwischen braucht der SC Klarenthal allerdings keinen Nachwuchs mehr rekrutieren, 160 Kinder kicken in den verschiedenen Altersklassen. Zwar zieht es etliche Spieler vom ungeliebten Hartplatz zu benachbarten Clubs mit Kunstrasen, größtes Problem des SC ist jedoch der akute Betreuermangel. Auch für Abdullah Önal käme eine Trainertätigkeit im Verein nicht Frage. Gerne steht er an der Seitenlinie, allerdings nur einmal im Jahr - beim Schulturnier. Mit viel Eifer coachte Önal seinen Sohn Emiralp und dessen Klassenkameraden der 4b.

Aus dem Wiesbadener Tagblatt vom heutigen Tag. Autor ist Herr Olaf Streubig.

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