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Dienstag, 12. Juni 2007

Oskars Fortsetzungsgeschichte

Heute wollen wir mal einem jungen Autoren Gelegenheit geben, sein Werk in diesem blog vorzustellen: Es ist O.P. der in der Klasse 4c an der Fortsetzung einer Erzählung von Cornelia Funke arbeitete un ddabei zu einer bemerkenswerten Lösung fand.

Igraine Ohnefurcht

Igraine Ohnefurcht lebte auf der Burg Bibernell. Am Vorabend von Igraines zehntem Geburtstag verwandelten sich ihre Eltern beim Zaubern in Schweine. Als Schweine konnten sie aber leider nicht zaubern, was ein Problem darstellte, weil der böse Ritter Gilgalad die Burg einnehmen wollte, um an die Zauber­bücher zu gelangen. Um wieder zu Menschen zu werden, brauchten Igraines Eltern Haare von einem Riesen. Weil ihr Bruder Albert nicht so gut zaubern konnte, nahm Igraine das Pferd Lancelot und ritt los ...

Igraine ritt, bis die Nacht kam und die Sterne über den Kuppen der Hügel aufzogen. Nur einmal machte sie kurz Rast, um Lancelot trinken und gra­sen zu lassen und in ihre Rüstung zu schlüpfen. Kein Mensch begegnete ihnen auf ihrem Weg. Nur die Stimmen der Tiere drangen durch die Dun­kelheit. Zwei kleine Drachen liefen Igraine über den Weg, kaum halb so groß wie Lancelot, und einmal sah sie eine Herde Einhörner durch einen Fluss ziehen.

Als der Mond aufging und die Welt blau und schwarz wurde, erreichte Igraine die Hügel, in denen der Riese Garleff wohnte.

"Achte einfach auf seine Fußspuren", hatte ihr Vater ihr gesagt. "Sie sind kaum zu übersehen." Und Albert hatte ihr vorsichtshalber ein Säckchen Sil­berstaub mitgegeben. Wenn Igraine beim Reiten etwas davon auf die Erde rieseln ließ, begannen alle Spuren zu leuchten, jeder Abdruck einer Pfote, eines Hufs oder eines Fußes wurde deutlich sichtbar. Je frischer die Spur war, desto heller leuchtete sie.

Es dauerte nicht lange, bis Igraine auf riesige Fußabdrücke stieß. Es hatte geregnet in den Hügeln, und das Wasser sammelte sich in den tiefen Mul­den, die Garleffs Zehen und Fußsohlen hinterlassen hatten. Jedes Mal, wenn Igraine solche seltsam geformten Pfützen entdeckte, streute sie eine Prise von Alberts Silberstaub hinein.

Und je weiter sie ritt, desto heller wurde das Leuchten. Das Dickicht auf den Hängen war dornig, aber Riesen haben eine dicke Haut und Igraine wusste von ihren Eltern, dass Garleff sich gerne nachts in den Dornen ausstreckte und die Sterne zählte. Wenn er das tat, war nichts von ihm zu sehen. Sein riesiger Körper verschwand in dem Dornendickicht, als hätte die Erde ihn verschluckt.

In einem besonders dunklen Tal, über dem der Sternenhimmel sich wie ein Zelt spannte, stieß Igraine auf Riesenspuren, die besonders hell leuchteten. Sie zügelte Lancelot und sah sich um. Nur die Stimmen der Nachtvögel drangen an ihre Ohren und das Rauschen von Wasser aus weiter Ferne.

"Garleff?", rief Igraine in die Dunkelheit. Lancelot senkte den Kopf ins taufeuchte Gras und blähte witternd die Nüstern. "Ich bin's, Garleff!", rief Igraine. "Igraine! Die Tochter von Sir Lamorak und Melisande von Biber­nell. Mein Vater hat dir vor langer Zeit einen bösen Ausschlag weggezau­bert. Erinnerst du dich? Wir brauchen deine Hilfe!"

Nichts rührte sich. Stumm lagen die Hügel im Dunkel der Nacht. Igraine streichelte Lancelot die Mähne. "Er ist wohl nicht hier", sagte sie leise. "Komm, wir schauen uns im nächsten Tal um."

Da raschelte es plötzlich auf dem Hügel links von ihr, und aus dem Dickicht erhob sich eine Gestalt, die so groß war, dass ihr Schatten im Mondschein über das ganze Tal fiel.

Lancelot wieherte und wich mit zitternden Beinen zurück. "Ganz ruhig!", rief Igraine. "Ganz ruhig, du brauchst keine Angst zu haben." Aber auch ihr wurden die Knie weich. Sie hatte schon hundert und noch mal hundert Geschichten über Riesen gehört, aber noch nie hatte einer vor ihr gestanden. Igraine legte den Kopf in den Nacken. Garleffs rechte Schulter ver­deckte den Mond.

"Sooo, soooo! Die Tochter von Lamorak, dem Listigen!", sagte Garleff. Seine Stimme war tief und voll und strich herab wie ein kühler Wind. Der Riese hob ein Bein aus dem Dornendickicht und mit einem gewaltigen

Schritt stieg er vom Hang des Hügels hinab, bis er so dicht vor Igraine stand, dass sie direkt in seine Nasenlöcher schaute, als sie zu ihm hochsah.

"Was für Hilfe?", dröhnte der Riese. Igraine legte Lancelot eine Hand auf die zitternde Flanke. "Ich brauche Riesenhaare! ", rief Igraine zu ihm hin­auf. "Vier oder fünf würden reichen, haben meine Eltern gesagt."

"Riesenhaare?" Garleff ging vorsichtig in die Hocke, pflückte Igraine sacht von Lancelots Rücken und stellte sie auf sein Knie.

"Haben die zwei sich verzaubert?" Igraine nickte. "Sie haben sich in Schweine verwandelt", sagte sie und blickte in Garleffs braune Riesenaugen. "Albert und mich stört es nicht sehr, dass sie mal eine Weile Schweine sind, aber als Schweine können sie nicht zaubern, und ausgerechnet jetzt ist jemand aufgetaucht, der unsere Zauberbücher rauben will. Verstehst du?" "Hm", machte der Riese und wiegte den Kopf hin und her. "Ich bin nicht ganz sicher. Aber erzähl weiter." "Er heißt Gilgalad, und er ist unser neuer Nachbar", fuhr Igraine fort. "Er und sein Burgvogt trommeln ein riesiges Heer zusammen, um BiberneIl anzugreifen. Deshalb hab ich's auch so furchtbar eilig. Wenn ich meinen Eltern die Riesenhaare bringe, können sie sich zurückverwandeln und Gilgalad zum Teufel jagen. Da gehört er wirklich hin, das kannst du mir glauben."

Der Riese nickte und blickte hinauf zum Himmel. Eine ganze Weile tat er das, so lange, dass Igraine ganz zappelig wurde. Dann guckte Garleff sie wieder an.

"Ich helfe Menschen nicht oft", sagte der Riese und kratzte sich das Ohr. Igraine hätte bequem darin sitzen können. "Ich versteh euch nämlich nicht, weißt du? All euer Gerenne und Getue - und dann diese Piepsstimmchen.

Die machen mich ganz kribbelig und krabbelig. Zum Glück trauen sich hier nicht oft Menschen her. Aber dein Vater hat mir diesen Ausschlag weggezaubert, der ganz fürchterlich juckte und mir sogar die Freude an den Sternen verdorben hat - und Riesen vergessen nie, was man ihnen getan hat, das Gute nicht und nicht das Schlechte. Deshalb sollst du die Haare bekommen. Bedien dich." Er hob Igraine sacht mit Zeigefinger und Daumen hoch und setzte sie sich auf den Kopf. Igraine versank bis ans Kinn in borstigen, roten Haaren. Jedes einzelne war dick wie der Kiel einer Gänsefeder. Igraine zog ihr Schwert, schnitt ein armlanges Büschel ab und steckte es vorsichtig in ihre Gürteltasche. "Fertig!", rief sie, und der Riese pflückte sie wieder aus seinem Haar und setzte sie auf seine flache Hand. Nachdenklich blickte er sie an, wie einen kleinen Schmetterling, der ihm auf die Hand geflattert war. "Was du mir da erzählt hast", brummte er und rieb sich die gewaltige Nase, "gefällt mir nicht. Es gefällt mir auch nicht, dass du mutterseelenallein durch diese Hügel reitest. Du bist ziemlich klein, weißt du, kaum größer als der Nagel meines großen Zehs. Und es gibt wahrlich böse Menschen zwischen den Hügeln und dem Wispernden Wald. Ich selbst kann dich nicht begleiten. Ich verlasse diese Hügel nie. Uns Riesen passiert es allzu leicht, dass wir die zertreten, denen wir helfen wollen. Aber ich wüsste jemanden, der dich begleiten und dir vielleicht sogar beistehen kann gegen diesen - wie heißt er noch?"

"Gilgalad", antwortete Igraine. "Genau. " Garleff nickte nachdenklich und versank in Schweigen.

"Ja", murmelte er nach einer ganzen Weile. "Ich glaube, es wäre keine schlechte Idee, ihn zu fragen." "Wen?", fragte Igraine. "Das wirst du sehen", antwortete Garleff, nahm Igraine in die eine und den ängstlich wiehernden Lancelot in die andere Hand, stand ächzend auf und stapfte mit gewaltigen Schritten über die nachtschwarzen Hügel nach Osten.

Cornelia Funke

Wie könnte die Geschichte weitergehen? Schreibe sie zu Ende.

Garleff der Riese stapfte nun weiter durch die dornigen Hügel und manchmal sah man Sümpfe und Moore zwischen den Hügeln. Als es Morgen wurde, erreichten sie das Siebengebirge. Lancelot wieherte aufgeregt und als Igraine sich umdrehte sah sie die Hügel der Riesen. "Hier muss ich euch verlassen", sagte Garleff und setzte Igraine und den protestierenden Lancelot auf den Boden. Garleff sagte noch: "Wendet euch nur nach Osten, dann werdet ihr ihn bestimmt finden."

So stapfte er in den Morgen davon. Igraine stieg auf den Rücken von Lancelot und ritt in die Siebenberge. Essen tat sie von den Sachen, die sie von BiberneIl mitgenommen hatte. Manchmal musste sie vor Orks oder riesigen Drachen fliehen, aber nach 3 Tagen erreichte sie sicher die andere Seite. Dort war der Dunkelwald, wo Zwerge lebten. Nach wiederum 3 Tagen erreichten sie die andere Seite. Danach kamen sie ins Feldland, wo viele Menschen in vielen Dörfern lebten. Im Feldland ließ sie Lancelot grasen und kaufte Essen und Trinken. Dann ritt sie mit Lancelot über einen Fluss und nach 2 Tagen kam sie zur großen Steppe, wo Antilopen, Gazellen, Löwen, Leoparden, Zebras, Einhörner, Oger und Kobolde wohnten. Das schaffte sie nur mit Magie und vier Tagen mühsamen Rittes. Nun kam sie zur Wüste AI-Zada. Bis zu ihr kannte Igraine die Welt. Weiter wusste sie nichts. Igraine füllte ihre Wasserschläuche und ließ Lanceloot ein bisschen grasen. Jetzt begann das Abenteuer durch die Wüste. In der Wüste AI-Zada war es sehr heiß und von Tag zu Tag wurde das Wasser knapper. Igraine überlegte, wie lange sie schon von Burg BiberneIl weg war. Gilgalad hatte die Burg bestimmt schon eingenommen. Die Wüste AI-Zada war voller Gefahren; Geister. Menschenfresser, Treibsand, Skorpione, Vipern, und so weiter .. Nach 2 Wochen erreichte sie einen Fluss. Hinter dem Fluss war ein Schild worauf stand "Aschgraban" . Und dahinter war eine große Stadt mit dicken Mauern und Türmen. In der Stadt gab es riesige Gebäude mit Zwiebel-dächern und ganz hohen Türmen. Die Menschen hatten eine gelbe Hautfarbe und waren gewaltig groß. Plötzlich wurde es Igraine schwindelig und sie fiel in Ohnmacht. Das sah ein alter Mann auf der anderen Seite des Flusses, er ruderte mit seinem Boot auf Igraines Seite und holte sie und Lancelot in die große Stadt. Als Igraine die Augen aufschlug war sie auf einem Bett umgeben von Säulen und Menschen, die leise miteinander sprachen, dass Igraine jung war und überhaupt, dass sie kein männlicher Ritter war. Plötzlich fragte ein alter Mann: " Wer bist du und woher kommst du?" Igraine erzählte leicht benommnen, dass sie zehn Jahre alt war und die Tochter von Sir Lamorak und Melisande war. Sie erzählte von Gilgalad und von ihren Eltern, die sich in Schweine verwandelt hatten, von Garleffs Riesenhaaren und ihrer langen Reise. Zum Schluss fragte Igraine: "Wo ist Lancelot, mein Pferd? Und wer sind Sie und wo bin ich überhaupt?"

"Dein Hengst ist im Palaststall, ich heiße Asgalad und bin der König von Magierland und du bist in Aschgraban!", antwortete der alte Mann. Nun begann Asgalad zu erzählen: "Ich kenne Sir Lamorak und Gi Igalad , den kenn ich auch. Dein Vater7 Igraine7 war mein Magierfreund und half mir immer wenn ich Hilfe gebraucht habe. Eines Tages erzählte mir Lamorak. dass er einen Ausschlag des Riesen Garleffs7 der in den fernen Riesenhügeln hauste. geheilt hätte. Dann heiratete er die Tochter des Herrschers von Burg BibernelI. Melisande. Als der alte Herrscher starb wurde er Herrscher über die Burg Bibenell und weihte Melisande in magische Geheimnisse ein. Und jetzt haben sie sich in Schweine verwandelt! Gilgalad war mein Bruder und wir beide waren Prinzen vom Zauber land. Aber als er jemanden ermordete. wurde er verurteilt. dass er von Magierland verbannt wurde. Mit 100 Männern verließ er das Land und marschierte durch die Wüste AI-Zada. ins Steppenland. durchs Feldland., in den Dunkelwald. durch die Siebenberge. ins Riesenhügelland und in den Wispernden Wald. Danach wendete sich Gilgalad nach Norden ins Einödland. das er eroberte. Er eroberte viele Länder und bekam ein Heer von hunderttausenden von Männern. Gilgalad nannte sein Reich: "Imperium der Gilgaläder"!

In der Zeit starb unser Vater und ich wurde Thronfolger. Und nun hat Gilgalad der Böse es wohl auf Burg BiberneIl abgesehen . .- Igraine stotterte: „.. Dann ... Dann sind Sie vielleicht der, der mir vielleicht helfen könnte und der von dem Garleff sprach?" -"Jedenfalls werde ich dir helfen mit' 150.000 Rittern und 150.000 Ritterinnen. Darin sind auch drei Magier und drei Magierinnen: Merlin, Gandalf, Harry, Angela, Morgana und Miracolina."

"Und wie werden eine so große Streitmacht nach Burg BiberneIl bringen?", fragte Igraine. Asgalad antwortete: N Wir werden sie mit fliegenden Teppichen nach BiberneIl fliegen!" So fragte Igraine noch viele Fragen. Nach drei Tagen aber hatte Asgalad ein riesiges Heer zusammengetrommelt und alle gingen auf die fliegenden Teppiche. So flogen sie über die Wüste AI-Zada, über die große Steppe, über das Feldland, über den Dunkelwald, über die Siebenberge, über die Riesenhügel, über den Wispernden Wald und in der Ferne erkannte Igraine Burg Biberneil., aber mit dem Banner Gilgalads. Sie erschrak! Plötzlich sah sie aus dem Tor der Burg hunderttausende von Männern kommen. Es waren etwa 1 Millionen Krieger. Sofort schossen die Gilgaläder Pfeile auf Asgalads Armee. Zu überrascht konnten Asgalad und die Magier sich nicht schützen. Nun hörten sie auch Gilgalads Stimme vom Turm aus, als er rief: "Asgalad, du Schuft, ergib dich. Wir sind 1 Millionen und du hast schon die Hälfte deines Heeres verloren! Jetzt kamen wieder Pfeile nach oben, aber die Magier schossen die Pfeile zurück, so dass sie den trafen, der sie schoss (mit Magie) und schützten damit die Armee. Bald hatte Gilgalad nur noch 300.000 Mann. Aber Asgalad hatte auch nur noch 50.000 Krieger. An diesem Zeitpunkt hörten sie plötzlich ein lautes Stampfen, Trampeln und Dröhnen, dass aus dem Wispernden Wald kam. Es war Garleff der Riese. Unter seinen Füßen zertrat er 250.000 Gilgaläder. Die anderen 50.000 ergaben sich. Dann sprang Igraine Ohnefurcht mit Lancelot auf die Burgmauer, wo Gilgalad in voller Rüstung wild mit seinem Schwert herumfuchtelte. Dabei verletzte er Lancelot, der laut anfing zu wiehern. Nun wollte Gilgalad die bei- den ermorden, aber Igraine bückte sich und stieß ihr Schwert in Gilgalads rechtes Bein. Der jaulte laut auf und wie aus dem Nichts tauchte ein schrecklicher Dämon mit Flügeln und Schuppen auf, packte Gilgalad und verschwand wieder, wo er hergekommen war. Igraine staunte nicht schlecht. Zuerst erzählte sie Asgalad was passiert war. Später suchte sie Albert und ihre Eltern. Albert fand sie im Kerker und ihre Eltern als Schweine fand sie in der Küche. Sie sollten geschlachtet werden. Igraine befreite Albert und Asgalad verwandelten Igraines Eltern mit Riesenhaaren wieder in Menschen. Es wurde ein großes Fest gefeiert, wo alle auf Burg BiberneIl eingeladen waren. Sogar Garleff der Riese. Igraine Ohnefurcht wurde von nun an "Igraine, die Tapfere von BibernelI" genannt und wenn sie nicht gestorben ist, dann lebt sie noch heute.

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