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Montag, 11. Juni 2007

Boule-Bahn eröffnet

Weg vom Image des sozialen Brennpunkts

Neue Boule- und Schachanlage in Klarenthal / Eröffnung im Rahmen der Kulturtage


Die neue Boule-Bahn in Klarenthal steht jedermann offen.
Beim Eröffnungsspiel bewährte sich der schattige Platz.
RMB/Windolf
Vom 11.06.2007

Von
Jennifer Balthasar

"Es ist toll geworden, genau so, wie wir´s uns vorgestellt haben", sind sich die Bewohner der Hermann-Brill-Straße 6 und 8 einig. Im Rahmen der Klarenthaler Kulturtage ist am Samstag das neue, zwischen den beiden Häusern gelegene Freizeitgelände mit Boulebahn und Schachanlage eröffnet worden.

Unter dem Motto "Boule Rouge" trafen sich Anwohner und Gäste bei einem Glas Rotwein zum ersten Spiel. Bereits vor der offiziellen Eröffnung um 10.30 Uhr tummelten sich etwa 50 Leute auf den beiden Spielflächen, im Schatten der hohen Bäume. Zu den Themen

Klarenthal Boule, Schach und Wein standen Experten den Besuchern Rede und Antwort. Die Kinder waren derweil von den neuen Klettergerüsten begeistert. "Wir haben jetzt einen richtigen Spielplatz, nicht nur Gras und Sand wie vorher", freute sich die zehnjährige Berenda.

Die Grenzen zwischen den Wohnhäusern wurden bei der Neugestaltung bewusst offen gehalten. "Die Leute sollen hier zusammenkommen und neue Kontakte knüpfen, über Häuser- und Altersgrenzen hinweg", erklärte Johanna Domann-Hessenauer, Vorsitzende des Volksbildungswerks Klarenthal. "Wir wollen endlich weg vom Image des sozialen Brennpunkts, das ist in Klarenthal längst nicht mehr aktuell."

Von Anfang an waren die Bewohner der angrenzenden Häuser aufgefordert, eigene Ideen in das Konzept einzubringen und Kritik an den Entwürfen des Landschaftsarchitekten zu äußern. "Wichtig ist, dass die Leute sich hier wohlfühlen", so Stefan Knab, Geschäftsführer des Volksbildungswerks. "Dann sind sie auch bereit, selbst Verantwortung für die Instandhaltung des Geländes zu übernehmen."

Finanziert wurde das 300000-Euro-Projekt gemeinsam von der Stadt Wiesbaden und den Wohnungsbaugesellschaften Nassauische Heimstätte, GWW und besonders der Geno50. Die Grundidee zur Neugestaltung der Anlage war bereits vor zehn Jahren entstanden. Damals hatte die städtische Initiative "Stadtentwicklung Klarenthal Nord" nach Wegen zur Aufwertung des Stadtteils gesucht. Doch erst, als die Wohnungsbaugesellschaften bereit waren, über den Wohnraum hinaus auch in die Sozialstruktur zu investieren, konnten konkrete Pläne gefasst werden.

Für Sauberkeit und Sicherheit der Anlage sorgt das Concierge-Team des Volksbildungswerks. In der Concierge-Loge (Hermann-Brill-Straße 8) können Schachfiguren und Boule-Kugeln gegen Kaution ausgeliehen werden (montags bis freitags bis 21 Uhr). Auch Kurse zur Einweisung in die Spiele soll es in Zukunft geben. Grundsätzlich ist das Freizeitgelände für alle Besucher offen. Bei größeren Gruppen wird um Voranmeldung gebeten.

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