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Donnerstag, 2. Juli 2009

Naturwissenschaft vor Ort


Während der Klarentaler Kulturtage nutzten die SchülerInnen das Angebot des Volksbildungswerks Klarenthal zu einem naturwissenschaftlichen Spaziergang durch Klarenthal.
Der WIESBADENER KURIER berichtet darüber in seiner heutigen Ausgabe:

Ein naturwissenschaftlicher Spaziergang durch Klarenthal vermittelt Kindern spielerisch Wissen über die Natur vor Ort
Den ersten Stopp legt die Gruppe gleich hinter dem Schultor ein. "Schaut mal, was da aus den Ritzen kommt! Das nennt man Wegerich", sagt Felix Kremer und zeigt auf die grünen Blätter, die zwischen den Ritzen zweier Bodenplatten sprießen. Wissbegierig blicken 13 Kinder zwischen sechs und acht Jahren auf die Pflanzen. Gemeinsam mit dem Chemiker Kremer und der Biologin Janina Daufenbach wollen sie im Rahmen der Kulturtage bei einem naturwissenschaftlichen Spaziergang die Natur in Klarenthal erkunden.
Von Falk Sinß
"Wegerich ist eine besondere Pflanze. Sie hat ihren Wachstumskern sehr tief liegen, unter den Betonplatten, und kann deshalb aus den Ritzen wachsen", erklärt Kremer den Kindern. "Denkt daran, wir wollen auch ein paar Pflanzen für unsere Experimente einsammeln", sagt Daufenbach. Blitzartig bücken sich die Kinder und rupfen Wegerich aus dem Boden.
Kleine ExperimenteDaufenbach bietet seit dem Jahr 2005 unter dem Namen "Frühes Forschen" Kurse für Kinder an, in denen sie spielerisch die Welt von Wissenschaft und Technik kennen lernen. Mit einfachen Experimenten sollen den Kindern Naturgesetze beigebracht werden. Auf diese Art könnten Kindern selbst komplizierte Vorgänge einfach und leicht verständlich vermittelt werden.
Nur wenige Schritte weiter, immer noch auf dem Bordstein vor dem Schultor der Geschwister-Scholl-Grundschule, wird die nächste Pflanze von den Naturforschern in Augenschein genommen. Kremer greift in die Hecke und rupft drei kleine rote Beeren von den Sträuchern. "Wisst ihr, was das ist?", fragt er in die Runde. Schulterzucken bei den einen, wildes Fingerschnipsen bei den anderen. "Vogelbeeren", platzt es förmlich aus Jannik heraus. "Nicht ganz", muss Kremer den Jungen enttäuschen. "Das sind wilde Johannisbeeren. Die kann man sogar essen." Sagt´s und wirft sich eine Beere in den Mund. Daufenbach mahnt die Kinder trotzdem zur Vorsicht. "Bevor ihr wilde Beeren esst, zeigt sie erst euren Eltern und fragt, ob die essbar sind. Viele Beeren sind für den Menschen giftig und dann müsst ihr ins Krankenhaus, wenn ihr die esst."
Auf der anderen Straßenseite geht es weiter. Dort verteilt Daufenbach kleine Plastiktüten an die Kinder. Sie strömen aus und in den nächsten zehn Minuten ist kein Strauch, kein Blatt und kein Grashalm auf der Grünfläche vor den Wohnblöcken vor den jungen Forschern sicher. Nach kurzer Zeit sind die ersten Beutel voll. Wie Trophäen tragen die Kleinen ihre Tüten vor sich her. "Guck mal, wie viel ich habe", ruft die sieben Jahre alte Mona ihrer Freundin Selina zu, die jetzt noch emsiger sammelt.
"Schaut mal, was ich gefunden habe", ruft Kremer plötzlich in die Wuselei. Er steht vor einem Spitzahorn. Er hat einen Samen in der Hand, den er am Knubbel spreizt und sich dann auf die Nase setzt. Die Kinder sind begeistert und wollen auch. Kremer zieht einen Ast herunter und die jungen Forscher pflücken die Samen vom Baum. Ebru ist die Erste, die einen Ahornsamen auf der Nase kleben hat. Kurz darauf ist die junge Nashornherde komplett und kann weiter traben. Der Baum ist abgegrast.

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