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Freitag, 13. Februar 2009

Schulsanierung

Aus der Frankfurter Rundschau vom 12.02.2009:

Neue Aula, sanierte Toiletten
Schulen profitieren von Wirtschaftskrise
VON SABINE MÜLLER


Hans Jung, Leiter des Gymnasiums am Mosbacher Berg, kann es noch gar nicht fassen: Die olle Schulturnhalle, die seit zig Jahren vor sich hingammelt, soll jetzt - endlich - saniert werden. Dringend nötig sei das, sagt er: "Die Halle ist völlig desolat". Toiletten, Duschen, Decken - eigentlich alles müsse erneuert werden.

3,1 Millionen Euro wird das kosten. Das Geld will das Schuldezernat aus dem Konjunkturprogramm des Landes nehmen, von dem 44,2 Millionen Euro nach Wiesbaden gehen. Heute Abend beschließt das Stadtparlament darüber. "Ich freue mich sehr", sagt Jung. Ist seine Schule doch eine von insgesamt sieben, die vom Investitionsprogramm so richtig profitieren sollen.

Hoch erfreut ist auch Rainer Strack, Leiter der Schulze-Delitzsch-Berufsschule. Diese soll vier Millionen Euro aus dem Programm erhalten. Dafür wird der alte Erweiterungsbau auf Vordermann gebracht: "Darum kämpfen wir seit zehn Jahren", sagt Strack. Dünne, ungedämmte Wände und alte Fenster machten das Lernen und Lehren in dem Bau zum Unding: "Im Sommer bruzzelt die Sonne uns das Gehirn raus und im Winter heizen wir ohne Erfolg." Er sei "dankbar", dass seine Schule zu den Glückspilzen gehöre, die reichlich bedacht werden.

Größter Batzen für Geschwister-Scholl-Schule

2,2 Millionen Euro bekommt die Grundschule in Bierstadt ab. Seit den 70er Jahren wird dort an zwei Standorten unterrichtet - in der Hermann-Löns-Schule und der Robert-Koch-Schule. "Jetzt können wir die Schulgemeinde endlich zusammenführen", freut sich Leiter Christoph Steuer. Und zugleich könne die Nachmittagsbetreuung von 70 auf 100 Plätze erweitert werden. Denn für das Konjunktur-Geld bekommt die Schule einen Neubau mit großer Aula direkt neben der Löns-Schule. Der soll bis zum Schuljahr 2010/11 stehen - dann schließt die Koch-Schule die Türen.

Den größten Batzen - fünf Millionen Euro - erhält laut Planung der Jamaika-Koalition die Geschwister-Scholl-Grundschule in Klarenthal. Die platzt laut Schulleiter Friedhelm Canisius wegen steigender Schülerzahlen bald aus allen Nähten - und hofft seit langem auf einen Neubau. Der darf nun endlich kommen. Hinein sollen ein neuer Klassenraum sowie "ein oder zwei" Betreuungsräume, sicher ist sich Canisius da noch nicht. Zudem werden Hauptgebäude und Pavillons saniert.

Auch Schuldezernentin Rose-Lore Scholz (CDU) freut sich - dass es nach reichlich "Kraftanstrengung" so schnell gelungen sei, eine konkrete Sanierungsliste zu erstellen. Bei der Auswahl habe eine wichtige Rolle gespielt, "was wir am schnellsten umsetzen können". Es gehe aber keine der 78 Schulen leer aus: Alle, die nicht im Investitionsprogramm sind, erhielten 50.000 Euro.

Schulpaket der Jamaika-Koalition

Das Stadtparlament beschließt in seiner Sitzung am heutigen Donnerstag über das 44,2 Millionen Euro schwere Sonderinvestitionsprogramm für Schulen. Die Koalition aus CDU, FDP und Grünen hat folgende Liste erstellt:

Einzelne Schulen:
Grundschule Bierstadt: 2,2 Millionen für Erweiterung, Aufgabe des zweiten Standortes und Ersatzbau.
Geschwister-Scholl-Grundschule in Klarenthal: 5 Millionen Euro für den Neubau zur Betreuung sowie die Sanierung und energetische Ertüchtigung der Pavillons und des Hauptgebäudes.
Ernst-Göbel-Grundschule in Kloppenheim: 3 Millionen Euro für den Ersatzneubau für marode Pavillons und Sanierung des Altbaus.
IGS Jawlensky-Schule in Dotzheim: 3 Millionen Euro für den Mensabau.
Gutenbergschule: 1,1 Millionen für die Erweiterung der Mensa.
Gymnasium Mosbacher Berg:3,1 Millionen Euro für die Sanierung der Turnhalle.
Schulze-Delitzsch-Berufsschule: 4 Millionen Euro für die Sanierung des früheren Fachhochschulgebäudes (E-Gebäudes).

Sammeltöpfe:

Insgesamt 4,5 Millionen Euro für verschiedene Schulen zur Verbesserung der Energieeffizienz (etwa neue Fenster, Dämmung, Heizung).
3,5 Millionen Euro zur besseren Ausstattung von Fachräumen.
4,5 Millionen Euro zur Beseitigung sicherheitstechnischer Mängel an Schulen, etwa Brandschutz.
5,8 Millionen Euro für die Beseitigung von Wasserschäden an Schulen.
1 Million Euro für die Sanierung von Sporthallen, die intensiv für Schulsport genutzt werden.
500.000 Euro für die Sanierung von Toiletten.
Darüber hinaus erhalten alle Schulen, die kein Geld aus dem Sonderinvestitionsprogramm bekommen, 50.000 Euro für Investitionen.

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