Dieses Blog durchsuchen

Donnerstag, 22. Januar 2009

Ortsbeiratssitzung

Im Wiesbadener Tagblatt erschien ein umfassender Bericht über die letzte Ortsbeiratssitzung am vergangenen Dienstag. Zentrales Thema war die Kindergarten und Betreuungssituation in Klarenthal. Wenn in dem Artikel auch der Eindruck erweckt wird, es wären wenig konkrete Maßnahmen zur Sprache gekommen: Die Schulleitung ist anderer Ansicht (siehe Artikel: Treffen am Mittwoch).

Zu Ihrer Kenntnis der Abdruck des Artikels:
Engpässe bei Schulen und Kitas
Klarenthaler Ortsbeirat sieht Notstand in der Betreuung und fordert Kommune zu Taten auf
Vom 22.01.2009 von Christine Dressler
KLARENTHAL. 77 Kindergartenplätze fehlten in Klarenthal bereits im letzten Jahr. 2009 verdoppelt sich das Defizit voraussichtlich. Dazu fordert der Ortsbeirat seit einem Jahr mit der katholischen Gemeinde, 20 Hortplätze in St. Klara zu schaffen. Das Thema Kinderbetreuung sprengte die erste Ortsbeiratssitzung in diesem Jahr.
Die Kinderbetreuungssituation in Klarenthal ist durch alle Altersstufen so dramatisch. dass der Ortsbeirat geradezu überrannt wurde: Rund 30 Eltern, Grundschulleiter Friedhelm Canisius, Kindergartenleiterinnen, Pfarrgemeinderatsvorsitzender Mathias Ott und Gemeindereferent Johannes Mockenhaupt von St. Klara kamen zur Sitzung in die Altenwohnanlage. Alle wollten endlich von Schuldezernentin Rose-Lore Scholz und Sozialdezernent Arno Goßmann hören, was die Stadt gegen fehlende Krippen-, Kindergarten-, Hort- und Grundschulbetreuungsplätzen sowie den maroden Gebäudezustand von der Grundschule bis zum Graf-von-Ossietszky-Oberstufengymnasium tun will. Beide Dezernenten hatte der Ortsbeirat erneut und diesmal erfolgreich zur Sitzung gebeten.
"Die Schulen sind nur noch Baracken", waren sich Ortsbeirat und Gäste einig. Scholz gab "dringenden Sanierungsbedarf" zu: "Die Schulen sehen nicht so aus, dass man darauf stolz sein kann." Canisius verwies darauf, dass die 1967 gegründete Grundschule mit kaputten Fenstern, Raumnot, Schwamm in Zimmern, maroden Toiletten und der anders als versprochen nicht in den Ferien reparierten Heizung, bisher noch nicht mal einen Außenanstrich erhielt.
In Absprache mit ihren Kolleginnen sagte Leiterin Astrid Watermann von der evangelischen Kita, dass zu 77 Drei- bis Sechsjährigen, für die es 2008 keinen Platz gab, 2009 noch mal so viele kommen dürften. Folgen davon schilderte Canisius: Aktuell besuchten 40 Kinder Sprachvorlaufkurse der Schule, "in Wiesbaden einmalige Spitzenzahl".
Zwölf von ihnen waren nur ein Jahr und sieben nie im Kindergarten. "Ihre Chancen sind gleich in der Anfangsphase verschüttet." Um akut zu helfen, stellte die Schule zur Schülerbetreuung 2008 für jetzt 30 Kinder einen Mittagstisch und Hausaufgabenhilfe auf die Beine.
Nachdem Scholz behauptet hatte, die 20 weiteren Hortplätze in St. Klara seien am Bistum gescheitert, berichtete Ott, wie die Stadt ihre Unterstützung zu den seit einem Jahr geplanten Plätzen verweigerte.
Goßmann versprach, "eine Vorlage auf den Weg zu bringen", damit die Stadt "in diesem und im nächsten Jahr" die Defizite mit 60 neuen Kindergarten- und 30 Krippenplätzen (akutell fehlen 18 und 2013 etwa 70) verringert. Da das nicht reicht und es fast überall an Raum mangelt, schloss Goßmann nicht aus, dass Klarenthal "sehr schnell" eine zusätzliche Kita bekommt.
Scholz schlug vor, für die 17 Kinder auf der Warteliste der Betreuenden Grundschule eine weitere Gruppe aufzumachen, und sagte dafür städtische Hilfe. Die sinnvollste Lösung sah sie darin, "die Pavillons abzureißen" und die Grundschule "samt Betreuung neu zu bauen". Ott betonte, dass St. Klara weiterhin jederzeit bereit sei, für Hortplätze "kurzfristig Räume zu stellen und umzubauen". Auch ihm versprach Scholz ihre Unterstützung.
Beide Dezernenten schoben zwar ihre Zuständigkeiten hin und her, signalisierten aber Gesprächsbereitschaft.

Keine Kommentare: