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Dienstag, 13. Mai 2008

Teilzertifizierung "Gewalt- und Suchtprävention"

Die Schulleitung erarbeitet gemeinsam mit einem Vorbereitungsteam die vierte Teilzertifizierung auf dem Weg zur gesundheitsfördernden Schule. Um allen Eltern Gelegenheit zu geben, sich über dei Maßnahmen der Schule Kenntnis zu verschaffen, drücken wir im folgenden die neubearbeitete Fassung des Schulprogramms zu dieser Themenstellung aus. Konstruktive Kritik ist ausdrücklich erwünscht!

Sucht- und Gewaltprävention im Schulprogramm


Leitbild

Sucht- und Gewaltprävention innerhalb der Schule und in Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen versteht sich als eine wichtige Aufgabe zur Vermeidung sucht- und gewaltriskanten Verhaltens. Sie befördert die Selbstachtung und Stärkung des Individuums sowie die Handlungskompetenz als soziales Wesen.


Zielsetzungen

Es gilt zunächst, die Notwendigkeit von Sucht- und Gewaltprävention im Lebensraum Schule ins Bewusstsein aller Beteiligten zu heben. Sucht und Gewalt gehören zum Alltag (auch zum Schulalltag), also muss auch Prävention Bestandteil des Alltags werden.

· Kolleginnen und Kollegen fördern Aktivitäten, die darauf abzielen,

· Kinder und Jugendliche sowie Eltern bei der Bewältigung von Entwicklungs-aufgaben und Problemen zu unterstützen,

· Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Kolleginnen und Kollegen Kompetenzen zur Konfliktbewältigung zu verschaffen, indem sie
Ich-Stärke aufbauen
Stärken und Schwächen realistisch einschätzen lernen und benennen können
Gefühle wahrnehmen, bewusst machen und ihnen Ausdruck verleihen
Entwickeln von Empathie
Respektieren der Haltungen und Meinungen anderer
Umgang mit Misserfolgen
· Schule als Lebensraum gesundheitsförderlich zu gestalten,

· Erlebnisalternativen zu suchtriskanten Verhaltensweisen zuzulassen und zu eröffnen,

· Suchtprävention in verschiedenen Fächern, sowie fächerübergreifend und auch in Projekten zu verankern.

Bestandsaufnahme

Vernetzung mit innerschulischen und außerschulischen Institutionen

Sucht- und Gewaltprävention ist gesellschaftliche Aufgabe. Deshalb werden außerschulische Institutionen in Prävention, Aktion und Intervention mit den schulischen Angeboten verknüpft. Die Vernetzung ist nachhaltig und langfristig angelegt und vollzieht sich in der bewährten Praxis der Öffnung von Schule. An der Vernetzung sind als außerschulische Wirkkräfte der Kinder- und jugendärztliche Dienst des Gesundheitsamts Wiesbaden, der „Stadtteilkinderarzt, Herr Dr. Kampmann, der schulpsychologische Dienst des Staatlichen Schulamt Wiesbaden (Herr Vogt), die SozialarbeiterInnen der Betreuenden Grundschule, der Bezirkssozialdienst (Frau Schleich, Frau Wolf, Herr Schmahl), das BFZ, der Stadtteilpolizist (Herr Lau) und die AG Jaguar (Frau Kain, Frau Held), die kirchlichen Gemeinden, der Ortsbeirat, die Stadtteilkonferenz und andere einbezogen. Kontakte bestehen weiterhin zu Orts- und Ersatzkrankenkassen, der Erziehungsberatung des Nachbarschaftshauses, zum Kinderschutzbund Wiesbaden und zum DRK und den Johannitern.

Teilnahme aller Klasse am Programm „Klasse 2000“

Das Programm „Klasse 2000“ wird gegenwärtig mit Unterstützung der KIWANI, Wiesbaden, und der Elternschaft in drei Jahrgangsstufen durchgeführt. Ein Ausbau in allen Jahrgangsstufen wird angestrebt.

Inhalte und Arbeitsweise des Projekts können im Internet nachrecherchiert werden.

Elterninformation

Die Elternbeteiligung im Bereich Sucht- und Gewaltprävention erfolgt auf verschiedenen Ebenen mit unterschiedlichen Partnern. Sie ist als offenes Konzept mit gleichwertiger Partizipation angelegt: Eltern beeinflussen die Inhalte gemeinsam mit der Schule. Die Bedürfnislage wird sensibel wahrgenommen.


Info-Broschüren

Zu etlichen Erziehungsbereichen liegen Broschüren und Faltblätter vor, die jährlich neu bearbeitet werden. Themenstellungen sind beispielsweise:

Fernsehen – Gemeinsam macht es Sinn!
Fördern Computerspiele Gewalt?
Kinder stark machen
Usw.

Einschlägige Informationsschriften der BfGA, des Sozialministeriums, des Kinderschutzbundes etc. werden exponiert ausgestellt.

Ein regelmäßiges Schulblog nimmt wichtige Infos zu dem Themenbereich auf und regt zur Diskussion an.


Erziehungsvertrag

Bei der Schulaufnahme wird ein Erziehungsvertrag mit den Eltern besprochen und durch Unterschrift abgeschlossen. Er enthält sinnvolle Verhaltensweisen zu gemeinsamen Erziehungszielen.

Informationselternabende
Gemeinsam mit wechselnden Partnern aus dem Verbundsystem werden regelmäßig Elterninformationsabende veranstaltet. Im Jahr 2007 zum Thema: „Was gefährdet mein Kind“ mit der AG Jaguar und „Starke Kinder sind geschützte Kinder“ mit dem Kinderschutzbund Wiesbaden.

Beratungskataster

Es besteht ein Verzeichnis der Krisenintervention leistenden Einrichtungen in Wiesbaden, das betroffenen Eltern als Hilfeangebot zur Verfügung gestellt wird.

Starke Kinder – starke Eltern

Das Programm des Deutschen Kinderschutzbundes wurde zusammen mit einer Elterngruppe in der Geschwister-Scholl-Schule angeboten und durchgeführt. Weitere Seminarreihen folgen.
Gemeinsam mit dem Volksbildungswerk Klarenthal wird im Programm „Fitmacher-Tisch“ für bedürftige Eltern ein Erziehungsprogramm durchgeführt.

Schulordnung und Verhaltensvertrag

Die Schulordnung, die mit allen SchülerInnen besprochen, erläutert und ergänzt wird, folgt dem „Grundgesetz“: Jeder soll den Anderen so behandeln, wie er selbst behandelt werden möchte“. In zwölf Goldenen Regeln werden die wichtigsten Verhaltensweisen für das Zusammenleben in der Schule aufgeführt und auch Möglichkeiten benannt, wie Zuwiderhandlungen reguliert werden. Die Schulordnung wird von den Schülern als Vertrag unterschrieben und in einem Exemplar an sie vergeben.

Streitschlichterprogramm

Nach den Regeln der Streitschlichterprogramms werden SchülerInnen der 3. und 4. Jahrgangsstufe ausgebildet, regelmäßig betreut und durch Kollegium und Schulleitung unterstützt. Sie erhalten eine Urkunde und einen anerkennenden Eintrag im Zeugnis. Am Programm nehmen ca. 20 Kinder teil.

Beteiligung an Schulgestaltung

Verantwortungsübernahme für zu Selbstbewusstsein. Deshalb wurden umfangreiche übergeordnete Projekte an die SchülerInnen übergeben.

Milchausgabe

Im Ernährungsprogramm der Schule nimmt die tägliche Ausgabe der Schulmilch eine bedeutende Rolle. Unter Anleitung ist diese Aufgabe in die Verantwortung der 4. Jahrgangsstufe gelegt worden. Ebenso wie die

Pausenspielgestaltung

Ein umfangreiches Angebot an Pausenspielen steht den Kindern der Schule zur Verfügung. Deren Ausgabe, Pflege und Wartung in die Hand der SchülerInnen gelegt wird.

Eingliederungsprojekt „Schulanfänger“

Kein Kind kommt in die Schule, ohne vorher von der Schulleitung empfangen, in die Gepflogenheiten der Schule eingeführt, mit dem Raum- und Lernangebot vertraut gemacht und in das Patenschaftprogramm der aufnehmenden Klasse überführt zu werden. Jeder soll sich aufgenommen und angenommen fühlen.


LehrerInnen-Qualifikation

Die Teilnahme an Lehrerfortbildungsmaßnahmen im Bereich Sucht- und Gewaltprävention erfolgt nach Bedarf.

Rauchfreie Schule

Die Verordnung ist ohne Ausnahme umgesetzt.

Gesundheitsfördernde Schule

Es liegen bislang drei Teilzertifizierungen vor. Die Schule nimmt am Piloten zur Entwicklung einer gesundheitsfördernden Schule teil.

Entwicklungsteam

Die Entwicklungsaufgaben zur gesundheitsfördernden Schule werden vom gesamten Kollegium vertreten. Einzelne Projekte werden von engagierten KollegInnen im Rahmen interner Abstimmungen vertreten.

Weitere Arbeitsvorhaben:

Schulentwicklungsprojekte im Bereich Gewalt- und Suchtprävention beziehen sich auf
· die Verknüpfung von Erziehungsinitiativen der vorschulischen Einrichtungen im Sine des Bildungs- und Erziehungsplans und
· der Weiterführung in den tertiären Bildungssektor.

Die Persönlichkeit stärkenden Interventionen von Erziehung sollen weiter ausgebaut werden (Zusammenarbeit mit Sportvereinen, selbst verantwortete Projektbeteiligung,
kulturelle Identitätserhaltung und Teilhabe, ect.).


Zur Evaluation

Messbare Ergebnisse wie in traditionellen Fächern lässt der Bereich der Suchtprävention nicht zu. Hier geht es vorrangig darum, individuelle wie soziale Prozesse zu initiieren und zu begleiten. Ihre Wirksamkeit kann zwar in einer Gruppe, die über mehrere Jahre begleitet wird, erkennbar sein. Welche Verhaltens-änderungen sie jedoch im Einzelfall hervorgerufen hat und in welcher Weise sie einzelne Personen gestärkt hat, mag oft erst Jahre später zum Tragen kommen.
Daraus ergibt sich, dass sich die Reflexion hauptsächlich auf die Qualität der
inhaltlich/methodischen Bausteine der Suchtprävention und ihre Umsetzbarkeit beziehen kann. Weiterhin lässt sich anhand der Resonanz auf die verschiedenen Angebote an die Beteiligten der Schule erkennen, inwieweit Suchtprävention für wichtig erachtet wird und gewollt ist.
Unerlässlich dafür ist jedoch, dass der Entwicklung dieser Vorhabens und ihrer Verankerung im Schulalltag Zeit, aber auch Sicherheit und ideelle und finanzielle Unterstützung gegeben wird.

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