Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 30. September 2007

Hochbegabung

Seit zwei Jahren ist die Geschwister-Scholl-Schule aufgrund ihres Förderangebots und der Qualifikation der Lehrkräfte als Schule zertifiziert, in der auch hochbegabte Kinder gefördert werden.

Grund genug, in einem Informationsbeitrag, der eine Veröffentlichung aus dem Cornelsen-Verlag stützt, für die Eltern der Schulneulinge einige wichtige Aspekte zusammen zu fassen.

Die Schulleitung bietet allen interessierten Eltern nach Vereinbarung eine ausführliche Information an und verweist auch auf relevante Beratungseinrichtungen.

Kleine Genies

Sie sprechen früh und stellen Fragen wie am Fließband, überspringen als Kleinkinder ganze Entwicklungsschritte und schlafen oft weniger, als ihren Eltern lieb ist. Viele interessieren sich schon früh für Zahlen und Buchstaben, bringen sich das Lesen selbst bei und verfügen über ein sehr gutes Gedächtnis.

Wenn Kinder sich in ihrer Entwicklung, ihren schulischen Leistungen oder ihrem Verhalten deutlich von ihren Altersgenossen abheben, kann ein Grund dafür Hochbegabung heißen.

Nicht nur Freude

Ob ein Kind hochbegabt ist, lässt sich durch einen so genannten Intelligenzstrukturtest klären, allerdings erst ab einem Alter von etwa fünf Jahren. Durchgeführt wird er am Besten von extra geschulten Psychologen, die in der Lage sind, die komplexen Ergebnisse auch bei jüngeren Kindern richtig zu interpretieren. Während rund zwei Drittel der Deutschen einen IQ im Bereich zwischen 85 und 115 haben, liegen nur rund zwei Prozent der Gesamtbevölkerung über 130, und damit über dem Wert, von dem an von einer Hochbegabung gesprochen wird.

Das Ergebnis Hochbegabung macht nicht immer Freude. Inzwischen hat sich herumgesprochen, dass hochbegabte Kinder nicht unbedingt die besseren oder zufriedeneren Schülerinnen und Schüler sein müssen. Im Gegenteil. Bei mangelnder Förderung werden viele von ihnen in der Schule auffällig, bringen sogar schlechtere Noten nach Hause und haben Probleme im sozialen Umfeld. Der wichtigste Grund dafür: Latente Langeweile.

Schlechte Noten?

Hochbegabte Kinder sind ihren Altergenossen in der geistigen Entwicklung etwa eineinhalb bis zwei Jahre voraus. Dementsprechend schwer kann es für sie sein, in ihrer Klasse Freunde zu finden, die ihre Interessen teilen. Auch die geistige Förderung ist wichtig. Werden hochbegabte Kinder nicht ausreichend gefördert, kann ihre Langeweile dazu führen, dass sie ganz "dicht machen" und keinerlei Motivation oder Interesse für den Schulstoff entwickeln. So entsteht der widersprüchliche Zustand, dass hochbegabte Schüler manchmal sogar extrem schlechte Noten mit nach Hause bringen.

Förderung

3 Möglichkeiten

Zur Förderung Hochbegabter in der Schule stehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Verfügung:

Beschleunigung des Unterrichts, etwa durch frühzeitiges Einschulen oder das Überspringen von Klassen oder Anreichern des Stoffes entsprechend der Interessen des jeweiligen Kindes. Dabei können zusätzlich zum Unterrichtsstoff Inhalte vertieft werden. Möglich ist auch das Belegen von Extra-Wahlfächern, AGs oder die außerschulische Förderung durch Kinder-Akademien, Ferienlager, Samstagsschulen oder Zusammenarbeit mit Museen, Musik- oder Theaterschulen.

Eine dritte Möglichkeit, das so genannte "kooperative Lernen" ist unter Fachleuten umstritten. Bei dieser Methode helfen die stärkeren den schwächeren Schülern. Während einige Fachleute davon ausgehen, dass hochbegabte Kinder davon sozial profitieren, halten andere dagegen, dass sie so keine Möglichkeit haben, ihre eigenen Potenziale auszubauen.

Engagement ist notwendig

In jedem Fall erfordert eine Förderung in der Schule großes Engagement und entsprechenden Zeitaufwand von Seiten der Lehrer. Zeit, die angesichts großer Klassen und vielfältiger anderer Anforderungen nicht immer gegeben ist.

Umso wichtiger ist es, über den Austausch mit Beratungsstellen und anderen Hochbegabten herauszufinden, wo und in welcher Form in der eigenen Region gefördert wird. Denn schließlich sollte eines nicht vergessen werden: Hochbegabung ist weder eine Belastung noch ein Krankheit. Sie ist ein ganz besonderes Geschenk und bietet Entwicklungspotenziale, die nur wenige Kinder haben.

Links zum Thema

  • www.dghk.de - Deutsche Gesellschaft für das hoch begabte Kind e.V.
  • http://www.raule-stiftung.de/der Wiesbadener Unternehmer Horst Raule nimmt sich mit seiner Stiftung „Kleine Füchse“ der hoch begabten Kinder an.

Keine Kommentare: