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Donnerstag, 6. September 2007

Die Klasse 3d ist auch dabei

500 Kinder lernen auf Schloss Freudenberg die Künste des Zirkus kennen


Beweglichkeit ist gefragt: Zirkusfrau Stefani Casselly bringt den Kindern im Workshop Kunststücke bei.
wita/Stotz

WIESBADEN Rund 500 Kinder nehmen am Workshop Erfahrungsfeld Artistik teil, den das Kulturamt organisiert. Von der Zirkusfamilie Casselly lernen die Kleinen zu jonglieren, auf dem Seil zu tanzen oder Tiere zu dressieren.
Von Patrick Körber

Vorsichtig setzt das Mädchen einen Fuß vor den anderen, stakst, wankt und...fällt doch nicht. Sie breitet die Arme aus, während sie zwei Meter über dem Boden balanciert. Unter ihren Füßen: nicht mehr als ein Seil. Wie 500 andere Kinder besucht das Mädchen den Artistik-Workshop im Zirkus Casselly auf dem Gelände von Schloss Freudenberg.

Innerhalb einer Woche lernen die Schulklassen oder privat angemeldeten Kinder in Gruppen die Künste der Zirkuswelt kennen. Bei dem vom städtischen Kulturamt organisierten Workshop können sich die Kinder für unterschiedliche Gruppen von Tierdressur, Clownerie bis hin zu Jonglage, Bauch- und Seiltanz entscheiden.

Auf das gespannte Seil scheinen sich nur Mädchen zu trauen. "Es ist ein bisschen komisch, aber ich habe keine Angst", meint die achtjährige Benita. Da sie im Turnverein auch auf dem Schwebebalken balancieren muss, habe sie keine Probleme. Sie folgt den Anweisungen der Zirkusartistin: "Füße richtig aufsetzen. Der große Zeh will auch etwas vom Seil haben". Und dann macht die kleine Benita brav einen Knicks und sogar einen Halbspagat. Ohne zu fallen. Aber selbst wenn, kann nichts passieren, das Mädchen ist mit einem Gurt gesichert. Am meisten freuen sich die Mädchen auf die Gala am Wochenende. Dort dürfen sie vor Eltern und Bekannten zeigen, was sie alles gelernt haben.

Während die Mädchen sich im Zelt gegenseitig Beifall spenden, üben sich ein paar Buben vor dem Zelt in der Kunst der Jonglage. Mit einem Stock versucht der achtjährige Montessori-Schüler Leon einen Plastikteller in der Luft zu halten. Wenn das allein die Schwierigkeit wäre. "Dass sich der Teller dreht, ist gar nicht so leicht", befindet der Bub. Beim Zusehen sehe das alles noch so einfach aus. Unbedingt will auch sein Mitschüler Philip zeigen, was er beim Jonglieren mit Tüchern drauf hat. Er wedelt mit den bunten Stoff durch die Luft, hebt sein Bein um das Tuch drunter durchzuziehen. Davon, dass Jonglieren mit Tüchern einfacher ist, will er aber nichts wissen.

Hinter dem Zelt vergnügt sich ein weiteres Dutzend Kinder mit den Tieren des Zoos. Ein Mädchen folgt einer angeleinten Ziege auf Schritt und Tritt und amüsiert sich über den gesunden Appetit des Tiers. Und zum Programm gehört auch, dass die jungen Teilnehmer am Workshop die Ponys striegeln. "Die Kinder sollen lernen, dass die Pflege der Tiere auch dazu gehört", sagt Stefani Casselly vom Zirkus.

Sie selbst unterrichtet die Kinder im Tanzen, lässt sie etwa eine Brücke machen und darauf rückwärts ein Rad schlagen. "Die Kinder sind sehr motiviert", meint Stefani Casselly. Problematisch sei allerdings, dass viele Kinder unbeweglich seien, weil sie keinen Sport mehr machen. "Die Akrobatik fällt ihnen dann schwer, weil die Körperspannung fehlt."

Es sei das Ziel, mit dem Workshop Kinder in Bewegung zu bringen, meint Frank Zammert vom Kulturamt. "Die Kinder bekommen innerhalb kurzer Zeit Erfolgserlebnisse", lobt er die Arbeit des Zirkus Casselly.

In der kommenden Woche sind nachmittags noch Plätze frei. Anmeldung und weitere Informationen beim Kulturamt unter 0611/314714. Die Teilnahme kostet 25 Euro, 17,50 Euro ermäßigt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

schade ich war nicht dabei