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Mittwoch, 13. Juni 2007

Endlich gern ...... lernen

Für die Mathearbeit lernen? Och nöööh, keine Lust. Das Referat vorbereiten? Mach ich später. Noch ein Extra-Blatt für die Mappe? Brauchen wir nicht.

Konfrontiert mit der geballten Masse kindlicher Unlust, stehen Eltern oft ganz schön verloren da. Und versuchen ihrerseits mit Zuckerbrot und Peitsche den Nachwuchs dazu zu bringen, zumindest das Nötigste zu bearbeiten, vorzubereiten, zu erledigen. Mancher wünscht sich da vielleicht seinen Vorschul-Sprössling zurück. Die Kinder, die voller Begeisterung Neues angepackt haben. Die Neugierigen, die unbedingt wissen wollten, warum Wasser manchmal fest und manchmal flüssig ist. Die voller Stolz auf ihre ersten Rechenkünste waren und es gar nicht abwarten konnten, endlich schreiben zu lernen.

Nicht nur für die Schule ... lernen wir


Der Unterschied zwischen damals und heute besteht aus mehr als ein paar Jahren. Viel vom Enthusiasmus der Vorschul-Kinder wurde aus einer ganz einfachen Quelle gespeist: Motivation. Wer sich so begeistert in etwas hinein stürzt, tut das aus eigenem Antrieb. Ohne das Selbst-Wollen, soviel ist klar, geht auf Dauer nicht viel.

Um daher aus dem Kreis aus Beschuldigen, Meckern, Drängen auf der einen und Rückzug, Trotz und Verweigern auf der anderen Seite auszubrechen, hilft vor allem eins: Den Kindern die Verantwortung für ihr eigenes Tun zurückzugeben. Ihnen zugestehen, eigene Ziele zu formulieren. Ihnen dabei zu helfen, aus eigenem Antrieb heraus zu lernen. Das motiviert.

Leicht ist das nicht. Weder für Eltern noch für Kinder. Wer einen eingetreten Pfad verlässt, riskiert auch mal, ein paar Zweige ins Gesicht zu bekommen. Anders gesagt: Auch ein selbst gestecktes Ziel kann verfehlt werden. Umso wichtiger ist es dann, die Kinder zu begleiten, ihnen zu zeigen, dass sie akzeptiert und anerkannt werden, auch wenn es in der Schule mal nicht so gut läuft. Stellen Sie ruhig die außerschulischen Stärken heraus. Eine positive Selbsteinschätzung ist ein wichtiger Schritt dazu, sich aus Passivität und Null-Bock-Haltung zu verabschieden und selbst Verantwortung für das Abschneiden in der Schule zu übernehmen.

Motivationshilfen

Ziele


Ganz wichtig für die Motivation sind eigene Ziele. Eltern können ihre Kinder dazu ermutigen, sich Ziele zu setzen und ihnen dabei helfen, sie zu formulieren (am besten schriftlich, etwa als "Vertrag" mit sich selbst). So geht's:

Klare Ziele formulieren: "Ich will nächstes Jahr besser in Mathe werden" ist nicht konkret genug. Besser sind kleinere Ziele und kürzere Abstände. "Bis zu den Osterferien will ich in Mathe mündlich auf 2 stehen" wäre also besser.

Erreichbare Ziele setzen: Wer sich zu viel vornimmt, scheitert leicht und traut sich dann erst recht nichts mehr zu. Ermutigen Sie ihr Kind, eigene Ziele zu setzen und sprechen sie gemeinsam darüber, ob die erreichbar sind. Dazu gehört auch, sich auf wenige Ziele zu konzentrieren und nicht gleich den Rundumschlag zu planen. Aber Achtung: Machen Sie es Ihrem Kind auch nicht zu leicht - was ohne Anstrengung gelingt, wird meist nicht so geschätzt und führt eher zu Langeweile.

Ziele erreichbar machen: Anders oder mehr lernen geht oft mit veränderten Gewohnheiten einher. Um nicht gleich wieder in den alten Trott zu verfallen, müssen Eltern und Kinder am Ball bleiben. Wenn Ihr Kind sich also vornimmt, abends noch eine halbe Stunde zu lernen, muss diese Zeit im Familien-Terminkalender heilig sein. Wenn Hilfsmittel wie Karteikästen oder Lernhefte helfen, sollten sie angeschafft werden.
Motivationshilfen

Ergebnisse


Ergebnisse visualisieren: Wie fühle ich mich, wenn ich im nächsten Test eine gute Note geschrieben habe? Wie bei der Zeugnisausgabe? Stellen Sie sich gemeinsam vor, wie gut Ihr Kind sich fühlt, wenn es sein Ziel erreicht.

Erfolge feiern: Warten Sie nicht aufs nächste Zeugnis! Auch die gut gelernten Vokabeln oder die freiwillig gepflegte Mappe verdienen ein Lob und/oder eine kleine Belohnung. Ehrliches Lob zeigt, dass Sie sehen, wie sich Ihr Kind bemüht und das wertschätzen - ein absoluter Motivationskick!

Belohnungen lieber spontan: Klar darf auch mal belohnt werden. Aber Lernen sollte aus eigenem Antrieb geschehen und nicht zum Tauschgeschäft für Geld, Spielsachen oder teure Ausflüge werden. Lieber mal spontan belohnen, als feste Prämien aussetzen - das motiviert nach Expertenmeinung viel mehr.

Gute Voraussetzungen schaffen: Gutes Lernen braucht gute Rahmenbedingungen. Ein gut beleuchteter, geräuscharmer und ordentlicher Arbeitsplatz gehört dazu. Aber auch diese Punkte helfen: Ausreichend essen (Blutzuckerspiegel!) und trinken (Wasser, keine Limo), Aufgaben in einem Arbeitsplan auflisten (mit einer leichten Aufgabe beginnen!), Biorhythmus beachten.

Quelle: Schulbuchzentrum online, 13.6.2007

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