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Dienstag, 1. Mai 2007

Ein Glück, dass es solche Eltern gibt


Klassenraumrenovierung in der 1a!

Seit Jahren schon steht kein Geld für die Renovierung von Klassenräumen zur Verfügung. Die Kommune meint für Schönheitsreparaturen nicht aufkommen zu müssen. Ich bin jetzt im 19. Jahr Schulleiter der Schule und kann mich nicht erinnern, dass seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts einmal ein Klassenzimmer auf Staatskosten erneuert worden sei. Amtsstuben haben es da besser!
Zum Glück finden sich immer wieder engagierte Eltern und LehrerInnen bereit, die ein Wochenende opfern, damit ihre Kinder in einer angenehmen Lernatmosphäre ihre Schulzeit verbringen können.
Einen höchst anschaulichen Bericht der Klassenraumrenovierung hat Frau Malsch, die Klassenlehrerin der 1a verfasst. In großer Dankbarkeit gibt die Schulleitung diesen Text nachfolgend wider.

Freitag, 27.4.07 und Samstag, 28.4.07

Freitag: Frau Weiland, Frau Seidelmann, Frau Naumoski

Samstag: Frau Weiland, Frau Seidelmann, Frau Koch, Herr Koch, Frau Przybytek, Herr Kuhlmann

Im Vorfeld hatte Frau Weiland sämtliches Material (Farben, Pinsel, Folie....)mit dem Bestellschein des Schulamtes ( der sehr lange auf sich warten ließ!)in Höhe von 178 Euro alleine besorgt.

Am Freitag um 11.30 Uhr standen Frau Weiland und Frau Seidelmann pünktlich „auf der Matte“. Zunächst begannen wir drei, das Klassenzimmer auszuräumen.
Mit dem Werkzeug, das beide Damen mitgebracht hatten, wurden sogar die Seitentafel und die Rückwandtafel abgeschraubt und in den Flur transportiert.

Da die Reinemachefrau gerade dabei war, die Nachbarklasse feucht zu wischen, dachten wir, es wäre angebracht, auch unser leeres Klassenzimmer gerade mal durchzuwischen. Leider erwies sich das zunächst als schwierig, da Herr Dima der Reinemachefrau aufgetragen hatte, heute nicht zu wischen, da ja renoviert würde. Schließlich ließ sie sich doch überreden und die ganze Aktion dauerte10 Minuten!!!

Dann wurden die Tafelseite und die gegenüberliegende Wandseite in der Farbe „mint“ angelegt. Allerdings nahmen wir Abstand von der Idee, bis oben in die Spitze zu streichen, da wir der Standfestigkeit der schulischen Leiter nicht sehr vertrauten! Beide Damen strichen und ich versuchte mich mit Hilfsdiensten nützlich zu machen (Halten der Leiter, Anreichen der Pinsel,...)

Ich, da ich immer noch an das Gute im Menschen glaube, hoffte, dass so um 16.00 Uhr vielleicht noch hilfreiche Eltern erscheinen würden (zumal sich welche in die Liste zum Helfen für Freitagnachmittag eingetragen hatten!), aber leider tauchte zunächst leider niemand auf. Wir drei fanden uns damit ab, waren lustig und fidel: eben die geballte Frauenpower!!!! Gegen 17 Uhr jedoch erschien Frau Naumoski mit Aleksandar und Selina und brachte uns Kaffee und kalte Getränke zur Stärkung vorbei. Darüber haben wir uns sehr gefreut!!!

Frau Weiland und Frau Seidelmann legten noch die linke Wandseite an ( diese Farbe (orange) hatte Frau Weiland von einem bekannten Maler gespendet bekommen). Um ca. 18.30 Uhr waren wir mit allen drei Wänden fertig und ließen die Pinsel fallen.

Am Samstagmorgen trafen wir uns um 8.30 Uhr wieder und fingen an zu arbeiten. Die abgeblätterten Stellen an den frisch angelegte Wänden mussten ausgebessert werden, der Wandschrank, der Besenschrank und der Waschbeckenschrank wurden lackiert (vorher ausgeräumt, Türen entfernt), sie erhielten neue Schlösser ( wie auch ein Klassenzimmerschrank). Leider erschien zunächst auch wieder niemand von den Eltern zur Hilfe. Das war doch ziemlich enttäuschend für mich, denn einige Eltern hatten sich auch für Samstag in die Helferliste eingetragen. Dann jedoch wendete sich das Blatt: Herr Koch kam und wurde gleich von uns Frauen auf die Leiter gebeten, um die Spitzen zu streichen. Später erschien noch Herr Kuhlmann: nun konnte die geballte Menpower die Overheadwand abnehmen, dahinter streichen,.... Frau Przybytek und ich begaben uns in den Flur und säuberten sämtliche Materialien und das Mobiliar. Frau Seidelmann strich die Waschecke weiter, Frau Weiland hatte die Idee für jedes Kind einen selbstgestalteten Rahmen an die Wand zu malen (die Schablone hatte sie zuvor zuhause angefertigt), in das es seine selbstgefertigten Bilder hineinhängen kann. Herr Kuhlmann und Herr Koch bohrten und schraubten Magnetleisten an die Wände.

Dann passierte etwas sehr Überraschendes und Erfreuliches: Frau Koch brachte für uns alle Kartoffelsuppe mit Würstchen, die sie zuhause gekocht hatte, vorbei. Im Flur wurde ein Essplatz eingerichtet und wir saßen mit den Kindern dort gemütlich zusammen und aßen zu Mittag. Frau Koch hatte auch Muffins gebacken, die wir uns zwischendrin schmecken ließen.

Danach ging es gestärkt weiter. Die begonnenen Arbeiten wurden weiter geführt, dann wurde noch an die Tafelseite eine Holzleiste angebracht (vorher natürlich lackiert) mit bunten Kleiderhacken, an die die Kinder ihre Turnbeutel hängen können. Die Kinder, die da waren oder kamen: Julia, Vincent und Catharina durften schon über dieser Leiste ihre Handabdrücke machen ( Auch eine gute Idee von Frau Weiland): Frau Weiland will am kommenden Freitag kommen, um auch den restlichen Kindern bei den Handabdrücken zu helfen, ebenso wie Frau Seidelmann am Montag noch mal kommen will, um den Waschschrank eventuell noch einmal nachzustreichen. Dann startete die Zurückräumaktion.

Frau Weiland richtete die Computerecke neu ein.

Keinesfalls wollten wir die uralten Regale behalten! Daraufhin rief Herr Koch seine Frau an, sie „erhielt den Auftrag“ zu Ikea zu fahren, um ein Billy-Regal käuflich zu erwerben. Das tat sie dann auch und brachte zusätzlich noch einen Überwurf für das Sofa und drei Boxen mit Deckel für das Material mit. Prima! Jedoch: Familie Koch lässt sich nichts davon bezahlen, ebenso wenig wie Frau Weiland für all die Zusatzsachen. Aber: unsere Klassenkasse ist noch gut gefüllt! Und ich finde, dass die Eltern, die so fleißig waren und ihre Freizeit geopfert haben für uns alle nicht auch noch finanziell dafür aufkommen müssen, das sollten dann die machen, die nicht mitgeholfen haben!

Leider mussten wir zwei alte Regale doch wieder hinstellen, da sonst der Platz nicht gereicht hätte. Ich habe aber fest versprochen, dass das nur eine Übergangslösung ist und ich dafür sorge, dass etwas vernünftiges dorthin kommt! Gegen fünf Uhr hatten wir dann soweit alles wieder hereingeräumt und wir waren sehr stolz und zufrieden mit unserer Arbeit!

Nun muss nur noch Herr Dima sich um den Sperrmüll kümmern und die defekten Steckdosen austauschen und dann war es das!!!

Nun hat die Klasse 1a ein wunderschönes Klassenzimmer!!!

Verbleibt mir nur noch, mich bei all den treuen Helfern, zu bedanken!

Ohne die Frauenpower von Frau Weiland und Frau Seidelmann wäre das gar nicht möglich gewesen!

Es war eine tolle Aktion! DANKE

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