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Donnerstag, 25. Oktober 2007

Kornmännchen und Kürbissuppe - Feste und Feiern im Herbst

Monika Wittmann

So schnell ist der Sommer vorbei.
Jetzt heißt es wieder: Wollpulli statt barfuß laufen, Gummistiefel statt Planschbecken. Doch Trübsal blasen muss nicht sein. Herbstfeste erleichtern Ihrem Kind den Abschied und vergolden den Übergang von den warmen Sonnentagen zum kalten Winter.

Drei Jahresfeste warten auf uns zwischen Oktober und November: Allerheiligen/Allerseelen, Halloween und St. Martin. Alle diese Feste haben nach altem Brauchtum eine ähnliche Symbolik: Abschied, Dank für die Gaben der Natur, Einstimmung auf die beginnende kalte Jahreszeit.

Am 21. September ist Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche. Von jetzt an dauern die Nächte wieder länger als die Tage. Doch zum Einbruch der dunklen Jahreszeit können wir noch einmal aus dem Vollen schöpfen: dicke Kürbisse, rotbackige Äpfel, leuchtendgelber Mais, tiefblaue Trauben sind jetzt reif. Schon seit Urzeiten feiern die Menschen deshalb den Herbstanbruch mit einem Dank für die gelungene Ernte.
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St. Martin (11. November) ist nach altem Brauch ein Erntefest. Zur traditionellen Martinsgans trinkt man den neuen Wein. Kindern schmecken wahrscheinlich gebackene Weckmänner oder Brezeln aus Hefeteig besser. Und so wie der heilige Martin freigiebig seinen Mantel mit dem Bettler teilte, wird auch das Gebäck in Stücke gebrochen und verschenkt. Dieses Ritual rund um das Martinsfeuer bildet meist den stimmungsvollen Abschluss eines gemeinsamen Laternenumzugs. Für Kinder ist es immer wieder ein ganz besonders tief gehendes Erlebnis zu sehen, wie sich viele kleine Lichtlein zusammen ihren Weg durch die Nacht bahnen.

Zwischen Erntedank und St. Martin liegen zwei weitere Feste. Datum und Anlass sind ähnlich: Halloween in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November und Allerheiligen/Allerseelen am 1./2. November sind im Grunde ein und dasselbe Totenfest.

Doch im Lauf der Geschichte entwickelte sich Allerseelen zum wichtigsten Gedenktag für unsere Verstorbenen im Kirchenjahr, während Halloween heute mit echt angelsächsisch schwarzem Humor an das Thema Sterblichkeit herangeht. Warum nicht beides feiern?

Schmücken Sie gemeinsam das Grab Ihrer verstorbenen Angehörigen vor Allerseelen mit Immergrün und frischen Blumen, besuchen Sie den Friedhof zum stillen Gebet, zünden Sie eine Kerze an. So erfährt das Kind, dass die geliebte Oma zwar nicht mehr körperlich anwesend ist, aber in unseren Gedanken und in unserer Erinnerung ihren festen Platz hat.

Neben dieser ernsthaften Auseinandersetzung mit einem schmerzvollen Teil des Lebens eignet sich Halloween, auf spielerische Art und Weise mit typisch kindlichen Ängsten umgehen zu lernen. Ob beim Verkleiden als Gespenst oder Vampir, beim erpresserischen Rundgang in der Nachbarschaft ("Gib Süßes, sonst gibt's Saures!") oder beim schaurig-schönen Schmücken des eigenen Heims mit Kürbisfratzen – eines sollte dabei immer im Vordergrund stehen: der Spaß an der Sache.

Und schließlich ist auch eine Suppe aus püriertem Kürbisfleisch, fein abgeschmeckt mit Sahne und Reibekäse, eine leckere Abwechslung auf der Gemüse-Speisekarte.

Machen Sie jeden Tag für Ihre Familie zu einem kleinen Feiertag.

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