
700 Kinderbeine trampelten, ebenso viele Hände klatschtern sich rot, Ohren drohten abzufallen ob der Begeisterungsrufe: In der Turnhalle der Schule gastierte das Kölner Kindertheater Comic on mit dem Stück "Pappe satt!" - einem Kindermusiktheater zum Thema "Übergewicht".
Im Rahmen der Klarenthaler Kulturtage hatte der Dachverband Klarenthaler Vereine und Vereinigungen großzügig seine Geldbörse geöffnet und der Grundschule ein zauberhaftes Theaterstück spendiert.
Der Hintergund ist bedeutsam: Die zunehmende Anzahl von übergewichtigen Kindern ist alarmierend. Jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche ist übergewichtig. Die Zahl übergewichtiger Kinder und Jugendlicher hat sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt. ”Unsere Kinder essen zu viel fettreiche Lebensmittel und bewegen sich zu wenig,” so Bundesverbraucherministerin Aigner (....).
Passt Fernsehen besser zu Fritten als zu frischem Salat? Ist eine Playstation cooler als ein Bolzplatz? Bedeutet "fast food", dass es nur fast Lebensmittel sind?
In einer außergewöhnlich eindringlichen Inszenierung brachte "Pappe satt!" die vielschichtigen Themen Ernährungsverhalten, Übergewicht (Adipositas) und Bewegungsmangel auf die Bühne und vor allem zu den Kindern.
"Das ist der beste Film, den ich jemals gesehen habe!" beurteilte Maximilian mit Kennerbild das Theaterstück. "Ganz toll!" sagte Fatih, "jetzt nehmen wir zusammen ab!" zwinckerte es dem verdutzten Schulleiter aus unerfindlichen Gründen zu.
Die Handlung des Stücks zur Erklärung: Frieda ist dick und leidet sehr darunter. Leon hängt nur noch träge und schlapp vor der Glotze ab. Seit ihrer Begegnung mit der schönen Wellnessa, dem tollpatschigen Beppo und dem mysteriösen Herrn M. hat sich in Friedas und Leons Leben alles verändert. Es ist noch gar nicht so lange her, da konnte sich Leon ein Leben ohne Fußball gar nicht vorstellen. Und Frieda war noch schlank, unternehmungslustig und zufrieden. Früher waren sie die besten Freunde und jetzt unternehmen sie gar nichts mehr zusammen. Was ist bloß mit den beiden passiert? Sind sie etwa in eine geheime Mission verwickelt worden?
Die kleinen Zuschauer wurden auf unkomplizierte Weise zur bewussten Auseinander-setzung mit dem eigenen Ess- und Freizeitverhalten angeregt und die Begeisterung war groß!
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