
von Ulrike Lindner
Wenn Krokusse, Narzissen und Tulpen ihre Köpfe aus dem Boden strecken, ist das auch für viele Kinder ein Signal wieder mehr Zeit im Freien mit Radfahren, Skaten, Klettern und Toben zu verbringen.
Mit ca. 18.000 Teilnehmern vom Säugling bis zum Siebzehnjährigen aus 167 repräsentativen Städten und Gemeinden lieferte die KIGGS-Studie erstmals ein umfassendes Bild darüber, wie es um den Gesundheitsstand deutscher Kinder und Jugendlicher steht.
Über drei Jahre wurden bis Mai 2006 Daten zu verschiedenen Bereichen erhoben. Erfasst wurden unter anderem Allergien, aktuelle und durchgemachte Krankheiten, Impfungen, soziale Lage, psychische Situation und Freizeitverhalten. Außerdem wurden die Kinder medizinisch untersucht in Hinblick auf Sehvermögen, Blutdruck, Schilddrüsenvolumen, Ausdauer und Koordinationsvermögen. So sollte ein Bild entstehen, in dem verlässliche Daten aus verschiedenen gesundheitsrelevanten Bereichen zusammenfließen. Das Ziel sind konkrete Vorschläge für Intervention und Prävention.
Dramatische Ergebnisse sind erkennbar
Geahnt haben es viele. Ebenso dramatisch wie der schlechte Gesundheitsstand ist der Zusammenhang zwischen Krankheit und Sozialstand. Übergewicht oder die extreme Fettleibigkeit Adipositas etwa treten bei Kindern aus sozial benachteiligten Schichten, mit Migrationshintergrund oder bei Kindern übergewichtiger Eltern besonders oft auf.
Jugendliche aus Schichten mit "niedrigem sozialökonomischen Status" sind demnach anfälliger für Essstörungen: 27,6 Prozent der Kinder aus sozial schwachen Familien werden als auffällig eingestuft, bei ihren sozial besser gestellten Altersgenossen sind es immerhin noch gut 15 Prozent.
Zu den traurigen Folgen von Übergewicht und anderen Essstörungen zählen neben geringem Selbstbewusstsein und sozialer Isolation typische "Erwachsenenkrankheiten" wie Altersdiabetes, Fettstoffwechselstörungen, Fettleber, Schlafapnoesyndrom oder orthopädische Störungen.
Links zum Thema
Schon jetzt lassen sich Zusammenfassungen der Untersuchungen im Internet abrufen unter www.rki.de.
Weitere Informationen
- zur KIGGS-Studie: www.kiggs.de,
- zur CHILT-Studie: www.chilt.de.
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