
Die Schulleitung wünscht allen Freunden der Geschwister-Scholl-Schule einen guten Rutsch und die Erfüllung aller vernünftigen Wünsche, na sagen wir, noch zwei unvernünftige extra.
Tag für Tag große und kleine Geschichten aus der Grundschule in Wiesbaden-Klarenthal.
Streetworker gegen Randalierer
Dringendstes Problem in Klarenthal ist der häufig unbespielbare Sportplatz
Vom 18.12.2007Wo drückt der Schuh , wo tritt der Ortsbeirat seit Jahren auf der Stelle? Die Lösung mancher Probleme könnte näher rücken, denn den Ortsbeiräten soll künftig mehr Geld zur Verfügung stehen. Der Kurier lässt die Ortsvorsteher und ihre Stellvertreter zu Wort kommen.
Von Sven Rindfleisch
"Bis gestern", erzählt Klarenthals Ortsvorsteher Gunther Ludwig "lag hier noch ein großer Scherbenhaufen". Mittlerweile sind die gröbsten Überreste entfernt. Und dennoch, Millionen winzig kleiner Scherben belegen weiterhin, Klarenthalwelch heftigem Anfall blinder Zerstörungswut die Bushaltestelle Heinz-Ranly-Straße zum Opfer fiel. Rück- und Seitenwand wurden ebenso zerstört wie die Scheiben des Reklamefensters. Und das nicht zum ersten Mal. Die Bushaltestelle, erzählt Ludwig, sei bereits mehrfach in Stand gesetzt und meist gleich anschließend wieder zerstört worden. Wie überhaupt Klarenthal, insbesondere im Umkreis der Sophie-und-Hans-Scholl-Gesamtschule, verstärkt mit Sachbeschädigungen und Schmierereien zu kämpfen habe. Urheber seien meist Jugendliche, die vor allem nachts in Gruppen, gern auch unter Alkoholeinfluss, durch Klarenthal zögen. Um dem Problem Herr zu werden, fordert Ludwig von der Stadt den Einsatz von Streetworkern.
Klarenthals dringendstes Problem sei aber der Sportplatz. Seit Jahren, erzählt Ludwig, kämpfe der Ortsbeirat für eine Umwandlung des Ascheplatzes in einen Kunstrasenplatz. Im Sommer, beklagt sich Ludwig, verwandle sich der Platz in eine Staubwüste, und kaum beginne es zu regnen, werde der Platz matschig und damit unbespielbar. Klarenthal hofft nun, dass sich die Stadt beim Neubau von Kunstrasenplätzen an die eigene Prioritätenliste hält - Klarenthal steht dort momentan an dritter Stelle - und den Platz wie vorgesehen 2010 erbaut.
Ein weiteres Ärgernis ist für Gunther Ludwig und Götz Ostendorff (CDU), der seinen Parteifreund und stellvertretenden Ortsvorsteher Reinhard Glotzbach vertritt, die Größe des Veranstaltungssaals im Klarenthaler Gemeinschaftszentrum (GMZ). Nur 200 Leute finden dort Platz, was bei einer Einwohnerzahl von 10 000 einfach zu wenig sei. Ortsvorsteher Ludwig appellierte deshalb an die Stadt, ihr einst gegebenes Versprechen zur Erweiterung des Saals endlich in die Tat umzusetzen.
Während, wie Gunther Ludwig betont, in Klarenthal zu den meisten Themen parteiübergreifende Einigkeit herrscht, gibt es bezüglich des bevorstehenden Durchstichs der Goerdelerstraße zwei Positionen. CDU-Mann Ostendorff begrüßt die Maßnahme. Damit sei endlich gewährleistet, dass die "Kleinstadt Klarenthal", die bisher in erster Linie über das Provisorium E0 zu erreichen war, ordentlich an das städtische Verkehrsnetz angeschlossen werde. SPD-Ortsvorsteher Ludwig befürchtet dagegen, dass sich die verlängerte Goerdelerstraße zu einer Rennstrecke entwickle und sagt außerdem zunehmende Lärmbelästigungen voraus.
Die Erhöhung der Verfügungsmittel begrüßen jedoch beide. Damit, freut sich Gunther Ludwig, werde es für den Ortsbeirat möglich, "mittelgroße Probleme" selbst in die Hand zu nehmen. So kann sich Ortsvorsteher Ludwig zum Beispiel vorstellen, die Vergrößerung der Bühne im GMZ finanziell zu unterstützen.
Kinder-Paten: Konto noch vor Weihnachten
Stadt koordiniert Essens-Aktion für Schüler
Vom 05.12.2007
WIESBADEN Noch vor Weihnachten richtet die Stadt ein Konto ein, auf das Paten Geld für arme Kinder einzahlen können, die in Schulen mit Mittagessen oder Frühstück verpflegt werden können.
Von
Anke Hollingshaus
Nachdem der Kurier ausführlich über Kinderarmut in Wiesbaden berichtet hatte, gingen jede Menge Mails, Briefe und Telefonate ein von hilfsbereiten Leserinnen und Lesern - längst nicht nur aus Wiesbaden - die die betroffenen Kinder unterstützen wollen. Ursprünglich hatte die Rambacher Kurier-Leserin Anita Schäfer die Idee, Patin für Mittagessen für Schüler zu werden. Die erste Schule, über die wir berichtet hatten und die von den Patenschaften profitieren wird, ist die Blücherschule im Westend.
Weil aber die Zahl der Paten so groß ist und der Kurier die Versorgung von Schülern mit Frühstück oder Mittagessen gar nicht alleine organisieren kann und will, haben wir zu einer Gesprächsrunde in die Redaktion geladen, zu der Bernhard Kersten, Abteilungsleiter Schulsozialarbeit im Amt für Soziale Arbeit, Reinhard Debus, Abteilungsleiter für allgemeine Schülerangelegenheiten im Schulamt, Peter Dietz, Referent von Schuldezernentin Rose-Lore Scholz, das Leitungsteam der Blücherschule, Roland Herrmann und Monika Frickhofen, kamen. Für den Kurier waren Chefredakteur Matthias Friedrich und Lokalredakteurin Anke Hollingshaus dabei.
Nicht an allen Schulen ist es möglich, für die Schüler zu kochen. Und nicht überall gibt es wie in der Blücherschule in der Nachbarschaft entsprechende Möglichkeiten. Also, waren sich die Teilnehmer einig, muss es verschiedene Wege geben, die Kinder zu versorgen.
Das Schulamt schreibt in dieser Woche alle 80 Schulen in Wiesbaden an. Die Schulleiter werden gebeten, den jeweiligen Bedarf zu ermitteln, soll heißen, sie sollen angeben, für wie viele Schüler sie ein Mittagessen oder ein Frühstück oder andere Hilfen für notwendig halten, die von zuhause keine entsprechende Unterstützung bekommen.
Noch vor Weihnachten, so Peter Dietz, wird die Stadt ein Konto einrichten, auf das Paten monatlich eine bestimmte Summe einzahlen können. Die Versorgung mit Mittagessen würde monatlich 40 Euro je Schüler kosten. Je nach Schule könnten auch Frühstückskörbe mit Obst in den Pausen bereit stehen oder der Schultag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück. Starten kann das große Projekt dann mit Beginn des nächsten Schulhalbjahres zum 1. Februar.
Sobald der Kurier seitens der Verwaltung Näheres erfährt, werden wir wieder berichten. Ganz wichtig: Die Kinder, denen die Paten helfen, bleiben anonym.